Der langjährige Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust hat seine Autobiographie vorgelegt. Das Buch ist keine Generalabrechnung, trotzdem nimmt das journalistische Ausnahmetalent kein Blatt vor den Mund, wenn es um ideologische Verirrungen des heutigen Mainstreams geht.
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Und mich interessiert noch etwas anderes: Warum wird Stefan Aust hier in der JF so sehr gehypt? Sollen hier klammheimliche Allianzen geschaffen werden zwischen JF und der Springer-Presse? Ich habe noch nie gehört, dass in der JF zum Beispiel ein Jakob Augstein in derselben Weise gelobt wurde wie jetzt Aust. Liegt es also im Trend der JF, eher zur bürgerlich-westlichen Seite hin Brücken zu bauen, als zum linken und neutralen Lager?
Was mich interessieren würde: Seit 2013 ist Stefan Aust Mitherausgeber der „Welt“. Das bedeutet, dass er die Bedingungen unterschrieben haben muss, die für jeden Mitarbeiter des Hauses Springer gelten (positive Haltung zu Israel und zur westlichen Wertegemeinschaft). Wie passt das mit Austs früheren Beziehungen ins linksradikale und vermutlich auch palästinenserfreundliche Lager zusammen? War er auch als damaliger Linker immer schon ein wenig ausgleichend im Sinne des „Systems“? Oder ist es bei Aust ähnlich gelaufen wie bei Joschka Fischer, der irgendwann einmal im westlichen Sinne „umgedreht“ wurde?
Ganz einfach die „Linken“ sind nur solange links bis die Börse schwer von den ganzen „Zuwendungen“ geworden ist , ab diesem Zeitpunkt ist links sein nur noch eine Marke mit der man sich Schmückt . Ich meine seht euch nur die erste Garde der Grünen an die mit Turnschuhen ins Parlament zogen und schon nach kurzer Zeit von den Etablierten nicht mehr zu unterscheiden waren .
Lieber Stephan Aust.
Ja, wir werden gemeinsam Älter. Und nicht nur unsere Sicht auf die Dinge ändert sich, sondern die Dinge ändern unsere Sichtweise. Alles ist im Fliessen und jede Wendung hält neue Überraschungen bereit.
Viele der Themen Deines Buches sind mir sehr Bewusst und fordern zum Widerspruch heraus. Andere zeigen, dass unsere Lebensschule, obwohl Ost und West, doch durch unsere Väter einen gemeinsamen Sockel hatte. Tief in unserem Geist überwiegen die gemeinsamen Anschauungen, da diese einer patriotischen Überzeugung entspringen.
Danke für diese Buch. Ich werde es wärmstens Weiterempfehlen.
Das Buch habe ich mit großem Genuss gelesen und kann es nur jedem empfehlen. Es ist im wahrsten Sinne eine Reise durch die Geschichte der Bundesrepublik, mit allen Höhen und Tiefen. Hochspannend für Zeitgenossen wie mich, der all das – natürlich aus einer anderen Perspektive – mit erlebt hat und lebendiger Geschichtsunterricht für jüngere Jahrgänge. Am Autor gefällt mir vor allem, dass er sich immer eine gewisse Distanz, Innere Freiheit und vor allem Gelassenheit erhalten hat. Das hebt ihn wohltuend von den ständigen Aufgeregtheiten bundesdeutscher Weltverbesserer ab.
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Stefan Aust in Hamburg Foto: picture alliance / Marcus Brandt / dpa