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Schwere Gewalt: „Hammerbande“ – Generalbundesanwalt klagt weitere Linksextremisten an

Schwere Gewalt: „Hammerbande“ – Generalbundesanwalt klagt weitere Linksextremisten an

Schwere Gewalt: „Hammerbande“ – Generalbundesanwalt klagt weitere Linksextremisten an

Das Foto zeigt einen Angriff der „Hammerbande“ in Budapest
Das Foto zeigt einen Angriff der „Hammerbande“ in Budapest
Überfälle in Budapest: am „Tag der Ehre“: Die Bundesanwaltschaft geht gegen die Täter vor. Fotos: picture alliance/dpa | Uli Deck / Screenshot/Budapester Zeitun
Schwere Gewalt
 

„Hammerbande“ – Generalbundesanwalt klagt weitere Linksextremisten an

Lina E. wurde bereits verurteilt, nun kommt auch ihr Miträdelsführer vor Gericht: Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine Reihe weiterer Mitglieder der linksextremen „Hammerbande“ erhoben. Die Vorwürfe sind schwerwiegend.
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DRESDEN. Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen sieben mutmaßliche Linksextremisten vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden erhoben. Sechs von ihnen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, einem die Unterstützung. Dabei handelt es sich um Personen aus der Gruppierung, die als „Hammerbande“ bekannt wurde. Sie hatten sich über Jahre zu schweren körperlichen Angriffen auf Mitglieder der „rechten Szene“ verabredet.

In einer Mitteilung listet die Bundesanwaltschaft konkret neun verschiedene Straftaten auf. So griffen etwa zwei der Beschuldigten, darunter Rädelsführer Johann G., im Januar 2019 am Bahnhof Dessau-Roßlau vier Personen unter anderem mit einem Hammer und einer Eisenstange an. Die Angriffe richteten sich gezielt gegen die Köpfe der Opfer, die zuvor eine Kundgebung in Magdeburg anläßlich des Jahrestages der Bombardierung der Stadt besucht hatten.

Von gefährlicher Körperverletzung bis versuchten Mord

Im Oktober 2019 überfiel einer der Angeklagten der „Hammerbande“ ein Geschäft von „Thor Steinar“ in Dortmund. „Thor Steinar“ gilt als Marke in der Neonazi-Szene. Bei dem Buttersäureangriff erlitt eine Verkäuferin eine Augenverletzung.

Im Februar 2023 beteiligten sich zwei der Angeklagten an einer Reihe von Übergriffen in Budapest anläßlich des „Tags der Ehre“. Bei den Attacken, beziehungsweise einem Teil davon, griffen die Angreifer auf Schlagstöcke, Pfefferspray und ebenfalls auf einen Hammer zurück. Erneut verletzten sie ihre Opfer an deren Köpfen.

Insgesamt wirft die Bundesanwaltschaft den Angeschuldigten der „Hammerbande“ gefährliche Körperverletzung vor. Gegen drei Angeklagte steht der Verdacht des versuchten Mordes im Raum, gegen vier Angeklagte der Vorwurf der Sachbeschädigung, der Urkundenfälschung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zwei Personen müssen sich wegen schweren Diebstahls verantworten, ein Angeklagter auch wegen Sachbeschädigung.

Teile der „Hammerbande“ bereits verurteilt

Vier der Personen waren bereits zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 festgenommen worden. Drei Angeklagte befinden sich auf freiem Fuß. Bereits im Mai 2023 hatte der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden die Linksextremistin Lina E. und drei weitere Personen zu Freiheitsstrafen verurteilt. E. wurde unter anderem der mehrfachen gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden und erhielt fünf Jahre und drei Monate.

Der Senat erkannte für wahr, daß sich die Angeklagten, „geeint durch linksextremistische Überzeugungen und einen militanten Antifaschismus“, spätestens Anfang 2018 zur Begehung von Straftaten zusammengeschlossen hatten. E. schrieb das Gericht dabei eine führende Rolle in der „Hammerbande“ zu, gemeinsam mit ihrem Partner, dem nun angeklagten Johann G. Er war seinerzeit noch auf der Flucht.

Ein anderer der nun Angeklagten, Tobias E., wurde bereits in Ungarn zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, die schließlich auf ein Jahr und zehn Monate reduziert wurde. Er wurde im Dezember 2024 auf Ersuchen der Bundesanwaltschaft an die Bundesrepublik überstellt. (ser)

Überfälle in Budapest: am „Tag der Ehre“: Die Bundesanwaltschaft geht gegen die Täter vor. Fotos: picture alliance/dpa | Uli Deck / Screenshot/Budapester Zeitun
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