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Islam in Deutschland: So erklärt die Mannheimer Moschee ihr Eheseminar für 13jährige

Islam in Deutschland: So erklärt die Mannheimer Moschee ihr Eheseminar für 13jährige

Islam in Deutschland: So erklärt die Mannheimer Moschee ihr Eheseminar für 13jährige

Moslemische Mädchen in einer Moschee (Symbolbild): Ein islamischer Verein rudert nach einer Veranstaltungseinladung zurück
Moslemische Mädchen in einer Moschee (Symbolbild): Ein islamischer Verein rudert nach einer Veranstaltungseinladung zurück
Moslemische Mädchen in einer Moschee (Symbolbild): Ein islamischer Verein rudert nach Empörung zurück Foto: picture alliance / dpa | Jörg Carstensen
Islam in Deutschland
 

So erklärt die Mannheimer Moschee ihr Eheseminar für 13jährige

Kritik über einen Ehevorbereitungskurs bringt eine Baden-Württemberger Moschee in Erklärungsnot. Nun reagiert auch ein Mannheimer Stadtrat mit einer klaren Ansage. Was sagen die Verantwortlichen?
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Unwort, Umfrage, Alternativ

MANNHEIM. Der „Islamische Arbeiterverein“ in Mannheim hat nach der Empörung über einen Veranstaltungsflyer von einem bedauerlichen Mißverständnis gesprochen. Er hatte damit für eine Ehevorbereitungsseminar in einer Moschee für Frauen und Mädchen ab 13 Jahren geworben.

Die Einladung mit dem Titel „Mädelsabend in der Moschee“ verbreitete sich bereits vergangene Woche rasant in den sozialen Medien und sorgte dort für Wirbel. Besonders der Umstand, daß der Verein selbst Minerjährige zur Teilnahme aufrief, sorgte bei zahlreichen Nutzern für Fassungslosigkeit. Den Flyer zierte außerdem das Zitat „Wer heiratet, hat die Hälfte seines Glaubens vervollständigt“, das einem islamischen Gelehrten zugeschrieben wird, der im 10. Jahrhundert geboren wurde.

Ehekurs in Moschee handle von Selbstbestimmung

Die Vorwürfe, junge Mädchen sollten zur Heirat animiert werden, weist der Verein klar zurück und dreht den Spieß um. Es gehe bei dem Seminar angeblich vielmehr darum, auf „einseitige, problematische Frauenbilder“ zu reagieren, wie sie beispielsweise beim „Talahon“-Trend propagiert würden.

„Ziel der Veranstaltungsreihe ist, das Selbstbewußtsein der Teilnehmerinnen zu stärken und Themen wie Bildung, Selbstbestimmtheit, Sexualität und gleichberechtigte Partnerschaften offen und kritisch zu diskutieren“, heißt es in der Stellungnahme. Es handle sich also um ein Präventionskonzept, das jungen Frauen helfe, „sich in einer komplexen Gesellschaft zu orientieren und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen“.

Mannheimer Stadtrat spricht von „fataler Botschaft“

Der Veranstaltungstitel sei mißverständlich gewählt gewesen, was sie sehr bedauerten, betonte Vereinsvorstand Khalil Khalil. Im Seminarkonzept werde ausdrücklich auf die Strafbarkeit von Kinderehen in Deutschland hingewiesen. Eine frühzeitige Eheschließung sei zudem weder das Ziel noch der Inhalt des Kurses. Trauungen von Minderjährigen würden in der Moschee auch gar nicht vollzogen.

Mittlerweile hat sich auch der Mannheimer Stadtrat Lennart Christ (CDU) in die Debatte eingeschaltet. „Die Ehe ab 13 Jahren hat in Deutschland keinen Platz!“, stellte er gegenüber der Bild-Zeitung klar. Er forderte eine umfassende behördliche Aufarbeitung in der Sache, die eine „fatale Botschaft“ sende. Das Seminar ist derweil auf unbestimmte Zeit verschoben. (zit)

Moslemische Mädchen in einer Moschee (Symbolbild): Ein islamischer Verein rudert nach Empörung zurück Foto: picture alliance / dpa | Jörg Carstensen
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