LONDON. Der britische Hersteller „Yoto“ hat eine Audio-Plattform speziell für die Bedürfnisse von Kindern entwickelt. Eltern können aus einer umfangreichen Bibliothek Musikalben und Hörbücher herunterladen. Doch ausgerechnet bei der Erfolgsband Queen fehlt auf dem Album „Greatest Hits 1“ ein Lied, das wohl jeder Brite kennt.
Wer hier den Ohrwurm „Fat Bottomed Girls“ erwartet, wird enttäuscht sein. Ohne Angaben von Gründen wurde der Titel gesperrt. Dabei hatte „Yoto“ das Album bereits mit einem Warnhinweis versehen. „Bitte beachten Sie, daß die Texte in einigen dieser Lieder Themen für Erwachsene enthalten, einschließlich gelegentlicher Hinweise auf Gewalt und Drogen.“
Queen – Fat Bottomed Girls pic.twitter.com/a3g11BO4Z2
— Stephan Bachmann 🕶️ (@Bachmann86358) August 22, 2023
Der Spott im Netz ist nun groß, warum dieses eine Lied gesperrt wurde, dessen Name zu deutsch etwa „fettärschige Mädchen“ heißt und die Liebe eines Mannes zu Frauen mit eben solchen Körperteilen beschreibt. Dagegen findet sich auf dem Album das Lied „Bohemian Rhapsody“, wo es zu Beginn heißt: „Mama, just killed a man“ (Mama, habe eben einen Mann umgebracht).
Queen-Zensur sei „verrückt gewordener Wahnsinn“
„Die Musikindustrie redet darüber, niemand kann verstehen, warum ein so gutmütiger, lustiger Song in der heutigen Gesellschaft nicht akzeptiert werden kann“, gibt die deutsche Ausgabe des Rolling Stones Magazine einen Vertreter der Musikbranche wieder. „Es ist verrückt gewordener Wahnsinn.“ Die Sache sei „empörend“.
Das Lied, das zuerst 1978 auf dem Album „Jazz“ veröffentlicht wurde, stammt aus der Feder des Queen-Gitarristen Brain May. Es korrespondiert mit dem Lied „Bycicle Race“ auf dem gleichen Album. Die Gruppe „Queen“ um den 1991 verstorbenen Frontsänger Freddy Mercury gilt als eine der erfolgreichsten und einflußreichsten Rockbands aller Zeiten. (JF)