BERLIN. Deutschlands erfolgreichste Fitness-Influencerin, Pamela Reif, hat für eine Aussage bei TikTok um Entschuldigung gebeten. Sie hatte in einem Video ihre Enttäuschung über einen Kamera-Gesichtsfilter bekundet und gesagt: „Hä, das ist voll gemein, wieso sehe ich damit aus — nichts gegen Transen — aber wie eine Transe? Ich dachte, ich mache das jetzt drauf und werde voll schön.“
Kurz darauf hagelte es heftige Kritik. „Transe“ sei ein abwertender Begriff für transsexuelle Menschen. Zudem habe Reif impliziert, Menschen, die sich im falschen Körper fühlten, seien nicht schön. Solche Aussagen enttarnten nichts anderes als blanke Transphobie.
@jolinamennen die Diskussion ist wichtig, aber.. #pamelareif #drama #skandal #jolinamennen ♬ Originalton – Jolina Mennen
Reif, die auf YouTube mehr als 9,4 Millionen und auf TikTok mehr als 921.000 Follower hat, bezog kurz darauf Stellung zu den Vorwürfen. „Also, ich habe gestern einen TikTok-Filter ausprobiert. Der macht einem super viel Make-up drauf, der verändert die Gesichtsform und man sieht eigentlich kaum noch aus wie man selbst“, ließ sie Revue passieren. „Es tut mir einfach so leid. Das, was ich gestern gesagt habe, war einfach so falsch und so dumm.“
Pamela Reif: Die Leute werden mir eh nicht glauben
Sie habe damit so viele Menschen verletzt und mit ihrer „dummen Wortwahl eine transphobe Aussage getätigt“, die sie eigentlich von Herzen gar nicht meine. „Ich möchte mich schon die ganze Zeit dafür entschuldigen, weil es mir so leid tut.“ Sie wisse aber, daß Leute ihr ihre Worte nicht abkaufen werden und ihr vorwerfen werden, nur den Shitstorm abflachen zu wollen.
@pamela_rfmein Statement zum gestrigen Video | ich habe das T-Wort nochmal benutzt, damit für alle unmissverständlich ist, was gesagt wurde und welche genaue Begrifflichkeit nicht okay ist♬ Originalton – Pamela Reif
„Offen gesagt, ich wußte nicht, daß das Wort ‘Transe’ nicht die Kurzform für eine Transgender-Person ist, sondern als Beleidigung gilt. Und das hätte ich mit meinem Wissensstand, meinem Alter und meiner Reichweite definitiv wissen müssen“, bedauerte Reif. Sie werde sich in Zukunft noch intensiver mit dem Thema beschäftigen und hoffe, daß ihr Video zumindest für Aufklärung sorge.
Spenden als Sündenerlaß
„Abschließend möchte ich mich noch für eine Sache entschuldigen, die so abartig ist, daß ich mich dafür zutiefst schäme, daß sie so interpretiert wird“, stellte sie klar. Selbstverständlich finde sie keine Menschengruppe pauschal häßlich. „Meine Aussage war dumm, war politisch inkorrekt, war transphob, aber deswegen bin ich noch kein transphober Mensch im Herzen.“
Ihre Entschuldigung ließen zahlreiche Nutzer nicht gelten. Wer transphobe Aussagen tätige, sei auch transphob. Reif versuche, die Situation als großes Mißverständnis zu verkaufen. Auf die Frage einzelner Nutzer hin, was sie denn noch tun könne, damit ihr vergeben werde, fiel immer wieder die Antwort: An Transgender-Vereine spenden. (zit)