BERLIN. Der jüdische Verein TuS Makkabi hat sich aus dem Sport zurückgezogen. Weder im Fußball noch im Basketball tritt der Klub noch an. Die Athleten trainieren auch nicht mehr. Die Gefahr für sie sei zu groß, begründet Präsident Alon Meyer von Makkabi Deutschland den Schritt.
Im Zusammenhang mit dem Überfall der Hamas auf Israel befürchten die Verantwortlichen Angriffe auf ihre Spieler. Die Makkabi-Männermannschaft war im Sommer Berliner Pokalsieger geworden und trat in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg (0:6) an.
Das Team spielt in der fünften Liga. Auch die anderen Mannschaften im Männer-, Frauen- und Jugendbereich müssen regelmäßig gegen von muslimischen Migranten dominierte Mannschaften antreten. Bereits in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Bedrohungen und Angriffen auf die Spieler sowie zu Spielabbrüchen.
Makkabi-Präsident: „Niederlage für Deutschland“
„Daß wir aufgrund einer Eskalation im Nahen Osten einen sicheren Spiel- und Trainingsbetrieb eines jüdischen Vereins nicht mehr aufrechterhalten können, ist eine absolute Niederlage für uns alle, wenn wir ehrlich sind, eine absolute Niederlage Deutschlands, eine absolute Niederlage unserer demokratischen Werteordnung“, sagte Meyer der FAZ.
Der Verein nimmt seit Jahren auch Nichtjuden auf, mehr als 75 Prozent der Mitglieder sind keine Juden. Makkabi Berlin hatte auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben, daß alle für den Sonntag angesetzten Begegnungen sowohl beim Basketball als auch beim Fußball abgesagt worden seien. Die Basketballer traten schon am Sonntag nicht mehr an: Da sollte es in einer Neuköllner Sporthalle gegen Palestine Europe gehen.
„Keine weitere Unterstützung mit Steuergeldern“
Der Makkabi-Präsident Meyer forderte von Politik und Gesellschaft, „daß wir die Verantwortlichen klar benennen, daß wir die entsprechenden Konsequenzen auch endlich vollziehen und nicht nur mit Worten verurteilen. Wir müssen Taten folgen lassen!“
Jene Organisationen, Institutionen und Vereine, „die nichts Besseres zu tun haben, als diese Unmenschlichkeiten noch zu feiern“, sollte der Staat „nicht noch weiter mit Steuergeldern unterstützen“. Er verlangte die volle Härte des Rechtsstaates, „um Freiheit und die demokratische Werteordnung vehement zu verteidigen“. (fh)