MÜNCHEN. Nur eine kleine Minderheit der Deutschen befürwortet das Gendern. Laut einer repräsentativen Befragung des Umfrageinstituts Kantar im Auftrag des evangelischen Magazins Chrismon lehnten 32 Prozent die „geschlechtergerechte Sprache“ grundsätzlich ab, 13 Prozent wählten die Antwortoption „Gendern finde ich gut, damit fühlen sich alle Menschen angesprochen“.
Auffällig groß ist mit 51 Prozent die Gruppe der Unentschiedenen. Ein Fünftel gab in der Umfrage an: „Darauf habe ich noch nicht geachtet beziehungsweise mir noch keine Gedanken darüber gemacht“. Fast genauso viele Befragte (18 Prozent) stimmten der Aussage zu: „Solange ich nicht gendern muss, stört es mich nicht“. Weitere 13 Prozent meinten „Sprache verändert sich, wir werden uns daran gewöhnen“.
Gendern spaltet Generationen
Besonders zwischen den Altersgruppen gibt es Unterschiede. Während fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) der unter 29jährigen das Gendern befürwortet, weil es alle Menschen anspreche, teilen nur sieben Prozent der befragten über 60jährigen diese Meinung. Von ihnen lehnen 42 Prozent das Gendern ab. Von den Befragten zwischen 50 bis 59 Jahren sind es 46 Prozent.
Das Thema führt immer wieder zu öffentlichen Diskussionen. Zuletzt sorgte am Wochenende die ARD-„Tagesschau“ für empörte Reaktionen, weil sie einen Text zum Sonderurlaub nach der Entbindung eines Kindes statt von Müttern von „entbindender Person“ sprach – nach Angabe der Redaktion „um niemanden zu diskriminieren“. Später korrigierte der Sender den Artikel. (ca)