BERLIN. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den deutschen Schauspieler Kida Khodr Ramadan erhoben. Dem gebürtigen Libanesen wirft die Behörde Bedrohung eines Supermarkt-Mitarbeiters vor, der ihn daraufhin angezeigt hatte.
Für den Film- und Serienstar, der sich vor anderthalb Jahren in der MDR-Talkshow „Riverboat“ als „großen Merkel-Fan“ bezeichnete, könnte die Anklage schwerwiegende Folgen haben. Kurz nach der Sendung war er wegen mehrfachen Fahrens ohne Führerschein und Urkundenfälschung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Diese wurde zur Bewährung ausgesetzt, und in diese Zeit fällt die ihm nun vorgeworfene Straftat.
Ramadan: AfD ist „Hurensohn-Partei“
Der 46jährige, der mit der Clan-Serie „4 Blocks“ einen Riesenerfolg feierte, hatte sich mehrfach politisch aggressiv geäußert. Bei Instagram schrieb er über die AfD: „Fickt Euch Hurensohn-Partei“ und wählte den Hashtag „#fickdieAFD“.
Auch die Kampagne „Alles dicht machen“, in der sich 53 Schauspieler-Kollegen gegen die Lockdowns und andere Corona-Maßnahmen äußerten, kritisierte er scharf: „Was ist euer fucking Problem?“
Bewährung bereits ausgesetzt
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat die Bewährung, so die Staatsanwaltschaft, bereits im Januar widerrufen. Ramadan hat demnach die Geldauflage von 20.000 Euro an zwei gemeinnützige Organisationen nicht vollständig bezahlt. Gegen den Widerruf der Bewährung habe Ramadan Beschwerde eingelegt. Demnächst entscheidet eine Große Strafkammer darüber. (fh)