NEUBRANDENBURG. Der Schriftsteller Uwe Tellkamp hat die Auswirkungen der Gender-Sprache gegeißelt. Diese sei „eine Vergewaltigung von Sprache“, beklagte er am Dienstag während einer Lesung in Neubrandenburg, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Ihm sei unverständlich, warum sich nicht mehr Schriftsteller dagegen positionierten.
Tellkamp führte aus: „Die Sprache ist wie eine tausendstimmige Orgel.“ Wenn gegendert werde, sei das, als ob man dem Organisten zwei Register der Orgel wegnehme, weil diese irgendwie kolonial belastet seien. Doch dann klinge die Orgel nicht mehr.
In der Vergangenheit hatte Tellkamp sich wiederholt kritisch zur Tagespolitik geäußert. So warnte er unter anderem vor einer Verengung des Meinungskorridors in Deutschland und „willkürliche Ausgrenzung gegen rechts“. Zudem brachte er seine Sorgen vor dem demographischen Wandel aufgrund der Migration zum Ausdruck. (ag)