LONDON. Die britische Philosophieprofessorin Kathleen Stock hat die Anerkennung von männlichen Transgendern als Frauen illusorisch genannt. Dies sei eine „legale Fiktion“. Bei Männern, die sich als Frauen identifizierten und einer Geschlechtsumwandlung unterzögen, handle es sich um Männer, denen der Penis entfernt wurde, sagte sie am Montag den Spiegel.
Aus einer gesellschaftlichen Perspektive könne es ihnen gelingen, ihre Identität neu zu gestalten. Maßnahmen wie eine Hormontherapie könnten das biologische Geschlecht jedoch trotzdem nicht ändern. Dieses sei durch jede Zelle des Körpers festgelegt.
Teilnahme von Transgendern im Frauensport sei unfair
Diese Tatsache sei grundlegend, sorge als Argument jedoch immer wieder für Empörung. Viele Linke seien mittlerweile zu feige, sich in diesem Punkt hinter die Wissenschaft zu stellen, bemängelte Stock.
Die Anerkennung von „Transfrauen“ als Frauen führe im Alltag zu Problemen. So halte sie es etwa für unfair, wenn biologische Männer im Sport gegen weibliche Konkurrentinnen antreten dürften, nur weil sie angeben, sich als Frau zu identifizieren. Trotz des genetischen Vorteils von Männern erteilten ihnen einige Sportverbände keine Absage.
Wer widerspreche, werde gecancelt
Eine Debatte über das Thema werde unterdrückt. „Und das Fürchterliche ist, daß Universitäten da mitziehen. Ich habe mal versucht, eine Professorin für Genderstudien, die mich über drei Jahre diffamiert hat, zu einer Diskussion zu bewegen. Und sie antwortete, meine Position verdiene es nicht, daß man sich mit ihr vernünftig auseinandersetzt“, kritisierte Stock.
Akademiker, die sich wie sie hinter den biologischen Geschlechterbegriff stellten, würden mundtot gemacht und gecancelt. „Kritische Stimmen verstummen, weil sie zu viel Angst haben, überhaupt noch etwas zu sagen.“
Stock lehrt nach Kritik nicht mehr in Brighton
Im November hatte die lesbische Philosophieprofessorin ihren Posten nach heftiger Kritik zahlreicher Studenten über ihre Positionen an der Universität Sussex im englischen Brighton aufgegeben. Teils vermummte Personen machten damals immer aggressiver Stimmung gegen sie und forderten mit Pyrofeuerwerk und auf Postern im Steckbriefformat ihre Entlassung.
Vergangene Woche hatte die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch mit dem gleichen Thema für Empörung gesorgt. Sie hatte das Bundestagsmitglied Tessa Ganserer (Grüne), das unter seinem alten Namen Markus Ganserer ins Parlament eingezogen war und sich als Frau identifiziert, als Mann bezeichnet. (zit)