Die Zerschlagung der Verschwörung um Graf Stauffenberg und den 20. Juli hat zu einem enormen Elitenverlust geführt. Die Folgen spüren wir bis heute. Eine Betrachtung von Thorsten Hinz.
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Hallodris? Redete Jesus nicht von Dieben und Räubern? Wir werden jetzt als Folgen einer (weltweit) verfehlten Politik ausgeplündert bis auf die Haut. Neben den rein materiellen Schäden sind die moralischen enorm: Das Untere wurde unser Oberes. Eine Dragqueen führt den Taktstock. Der Papst robbte soeben durch Kanada, um sich sogar in fantasierter Schuld zu baden. Der gesamte Westen hat seine Bidens an der Spitze.
In diesem Milieu hat das Unkraut die gute Saat überwuchert. Tauet Himmel den Gerechten! Muss es vorab noch Feuer regnen des Unkrautes wegen? Wir werden Erlebende gewesen sein.
Admiral Canaris kontaktierte 1943 den US-Botschafter in Istanbul mit der Frage, zu welchem Entgegenkommen die Alliierten bereit wären, wenn die Wehrmacht im Westen kapitulierte. Er erhielt nie eine Antwort. Es gehe nicht um Hitler, sagte Churchill 1944. Die Angelsachsen, allen voran Churchill, wollten den Deutschen ein für alle Male das Rückgrat brechen. Heute nennen wir das Befreiung und befreien uns täglich mehr und mehr von uns selbst.
Im DLF wurde am 31. Juli 2022, 08:35 Uhr, im Rahmen einer katholischen Sendung ein ausführlicher Beitrag über Stauffenberg präsentiert. Dieser Beitrag von Elena Griepentrog war sachkompetent, differenziert, einfühlsam und berücksichtigte hinreichend den historischen Kontext. Stauffenberg wurde zugestanden, ein Kind seiner Zeit gewesen zu sein und nicht den Wissensstand von 2022 gehabt zu haben. Ich habe mich sehr gewundert, daß dieser Beitrag im DLF erscheinen konnte, in einem Sender, den ich sonst hauptsächlich als rotgrünen Kampagnensender kenne. https://www.deutschlandfunk.de/am-sonntagmorgen-wer-war-claus-schenk-graf-von-stauffenberg-dlf-fef66892-100.html
“Was wir im deutschen Widerstand während des Krieges nicht wirklich begreifen wollten, haben wir nachträglich vollends gelernt: dass der Krieg schließlich nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde.”
( Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. März 1975)
Eugen Karl Albrecht Gerstenmaier (* 25. August 1906 in Kirchheim unter Teck; † 13. März 1986 in Oberwinter bei Remagen) war ein evangelischer Theologe und Politiker. Als Mitglied des Kreisauer Kreises war er in der Zeit des Nationalsozialismus in Pläne zur Ermordung Adolf Hitlers eingeweiht und wurde am 20. Juli 1944 verhaftet. 1945 organisierte er das Hilfswerk der EKD, das er bis 1951 leitete. 1949 wurde er Bundestagsabgeordneter für die CDU. Gerstenmaier war von 1954 bis 1969 mit einer Amtszeit von 14 Jahren, 2 Monaten und 15 Tagen der am längsten amtierende Bundestagspräsident.
Ein Eingeständnis Eugen Gerstenmaiers, das ihn ehrt. Aber warum so spät? Hätten die Widerständler ihre Fühler u. a. nach Moskau ausgestreckt, hätten sie zumindest eine Antwort, wenn nicht sogar ein Kooperationsangebot erhalten. Zumindest bis Ende 1943, vielleicht sogar noch Anfang 1944 hätte das vermutlich drin gelegen. Aber freilich, man hätte dann die „rote Kapelle“ und andere Nationalbolschewisten mit ins Widerstands-Boot nehmen müssen – und das wollten die adligen und großbürgerlichen Damen und Herren im Umfeld Stauffenbergs um keinen Preis, ums Verrecken nicht. Womöglich weniger aus politischen Gründen als vielmehr aus aus einem Standesdünkel heraus? Letzlich waren sie genauso anglophil wie ihre nationalsozialistischen Gegner auch – zum bleibenden Unheil des deutschen Volkes.
Auch ich sehe, was die Männer um Graf Stauffenberg betrifft, den Artikel des untadeligen Thorsten Hinz kritisch.
Ich habe noch viele ehemalige Wehrmachtssoldaten, die im Osten gekämpft haben kennengelernt ( unser Lateinlehrer, Stalingradkämpfer: „Die Russen haben mich nicht geschafft, versucht es erst gar nicht.“ Klassenkamerad Otto R. Hat es dennoch getan und bitter bereut) und deren Erzählungen gelauscht.
Kurz: Das anständige Deutschland ist ( in 2 Weltkriegen?) im Felde geblieben und ist, tausendfache Übermacht kämpfend, gefallen. Das Menetekel von Nemmersdorf u.a. Orte vor Augen, haben sie sich für die Heimat verzweifelt geopfert; nicht für Hitler oder die NSDAP.
Nur die in der Kommandohierarchie hochstehenden feigen Etappenhengste haben die Frontbefehle erteilt, um sich selber in das Reich abzusetzen, dort unterzutauchen und später ihre nutzlosen Gene an diejenigen, die uns heute regieren, weiterzugeben.
Insofern wirkte, zumindest der letzte Weltkrieg, wie ein Filter, welcher Patrioten von Mitläufern trennte….zum Nachteil des Deutschen Volkes.
Interessanter Ansatz, erklaert allerdings nicht, wie Deutschland in den 1920igern so nach links abrutschen konnte (Versailler Erfuellungspolitik) und dann nicht den Vollschwenk in den Totalitarismus verhindern konnte. Auch der beeindruckende Aufbau nach WW2 passt hier nicht rein. Vielmehr sind es halt diese gesellschaftlichen Schwankungen (s. The Selfish Gene), die Gesellschaften von einem Extrem in das Naechste schieben koennen. Die Deutschen haben durch ihre Mittellage, ein „kuenstliches“ Demokratieverstaendnis (16 Jahre Kanzler/Parteimedien) sowie die praezise Sprache offenbar einen Hang zum „gruendlichen Ueberschiessen“ zu Ideologien. Man hat die Kriege und die Wandlungen halt nie aufarbeiten (duerfen) und das raecht sich jetzt mit einem linksradikalen Moralverstaendnis, das ueber dem Gesetz steht (Platon!) und voellig entrueckten Standards/Tabuzonen. Der bevorstehende Stress der naechsten 6-12 Monate werden hier noch einiges an’s Licht bringen…
Ich stimme dem Artikel nicht zu. Wohl ein seltener Fall von Kurzsichtigkeit bei Thorsten Hinz, den ich ansonsten sehr schätze.
Es hat einen großen Aderlass gegeben, das stimmt. Das war auch in der Sowjetunion so, vor allem in Polen, zu einem etwas geringeren Teil auch in vielen anderen Staaten. Es gab auch Staaten wie Schweden oder die Schweiz, die nahezu unberührt blieben oder kaum vom Krieg betroffen waren wie Dänemark. Diese Staaten sind heute mehr oder weniger in ähnlichen Situationen des Schwunds der eigenen Kultur und der Selbstverunsicherung. Selbst Russlands, das einen gänzlich anderen Weg genommen hat, steht keineswegs besser da. Es war die sinkende Geburtsrate, die fehlenden dritten, vierten, fünften Söhne und Töchter, welche die Substanz Europas ausgezehrt haben. Aber diese Diskussion würde schon in eine gänzlich andere Richtung führen.
Trotz Sympathien für die von Thorsten Hinz meisterhaft geschildete Elite des 20. Juli warne ich davor, diese Männer und Frauen politisch in den Himmel zu loben. Sie waren auch nur Menschen mit Stärken und Schwächen wie wir alle. Sie steckten in großbürgerlichen und monarchischen Denkkategorien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie waren überzeugt davon, dass es in der Mitte und im Westen Europas – und nur hier – einen zivilisatorischen Werte-Konsens geben könne, dem man nacheifern solle. Sie verschlossen sich modernen Ideen zur Steuerung von Massengesellschaften, als da wären: Sozialismus, Marxismus, Faschismus, Nationalismus. Eine populäre, zugkräftige Alternative zu diesen Ideen hatten sie nicht in ihrem Marschgepäck. Sondern erstrebten die Erneuerung eines preussisch geprägten Ständestaates. Wäre das demokratisch vermittelbar gewesen? Gesetzt, ihr Attentat wäre erfolgreich gewesen und sie hätten Nachkriegsdeutschland politisch gestalten dürfen – an der zersetzenden Einflüssen des American way of life, der Frankfurter Schule, des Sowjetmarxismus wären sie ebenso gescheitert wie die CDU/CSU, die von allen Nachkriegsparteien den Männern des 20. Juli am nächsten steht.
Chapeau!
Ein sehr guter und – leider – zutreffender Artikel.
Die Schicht, die sich heute als eine Art von Elite in Deutschland sieht, hat mit den Persönlichkeiten des Widerstands von 1944 fast nichts mehr gemein.
Verantwortungsbewußtsein für unseren deutschen Staat als solchen, seine Kultur und Geschichte exisitiert bei ihnen nicht.
Sie fühlen sich als Weltbürger und engagieren sich allenfalls für Umwelt und Klimarettung, wenn auch meist nur in wohlfeilen Worten. Die Konsequenzen daraus für sich persönlich ziehen sie nicht. Ich kenne jede Menge von Lehrern, Richtern, hohen Beamten in Ministerien, die exzessiv im Urlaub vereisen (fliegen), sich einen teuren Lebensstil leisten und meist keine Kinder haben. Sie pfeifen auf Deutschland und seine Zukunft! Hauptsache: Ihnen geht es gut.
Hallodris und Hyper-Citoyens – ja, das sind sie.
Ich habe mir in diesem Zusammenhang nochmal die Lebensläufe der gegenwärtigen Ministerriege angeschaut. Kein einziger von denen hat jemals in der Bundeswehr gedient. Gut die Hälfte hat nie in einem Beruf gearbeitet. Wenn sie sich nicht ein gutdotiertes Pöstchen in der Politik ergattert hätten, wären sie wohl eher verkrachte Existenten am unteren Rand der Einkommensskala. Der eine oder andere Anwalt ist dabei und Herr Lauterbach, der wenigstens einen soliden medizinischen Hintergrund hat.
Insgesamt ein trauriges Bild, weit entfernt von einer ‚Elite‘. Aber auch einen soliden bürgerlichen Beruf in der Deutschen Industrie sucht man hier vergebens.
Einem „soliden medizinischen Hintergrund“ Lauterbachs möchte ich widersprechen. Dieser Mann mag zwar erfolgreich Medizin studiert haben, war aber niemals „Arzt im Praktikum“, was seine 2010 erteilte Approbation als Arzt äußerst fragwürdig macht. Lauterbach hat niemals als Arzt am Patienten gearbeitet. Er war und ist hauptsächlich Lobbyist, aber kein solider Mediziner.
@Spottdrossel, da mögen Sie Recht haben. Ich habe es nicht so genau nachgeprüft, kann mir aber diesen kauzigen Sonderling auch nicht als Hausarzt vorstellen.
Aber immerhin hat er wohl ein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen, was im Vergleich zu den immer gleichen Politikwissenschaftlern, Germanisten oder Soziologen schon etwas Besonderes ist.
Auf keinen Fall kann sich diese traurige Truppe auch nur ansatzweise mit den Männern des 20. Juli messen. Schon der Vergleich wäre absurd und eine Beleidigung für diese Männer.
Was eben nicht nur zeigt, dass wir in einer anderen Epoche leben, sondern auch, wie tief dieses Land mittlerweile gesunken ist.
ich schließe mich in meinem Urteil vollkommen diesem Artikel an und möchte betonen und darauf verweisen, dass für mich unter den Genannten ein Mann, wie z.B. Henning von Trescko auch heute noch ein Vorbild ist und bleibt in Allem, was er getan hat, und nicht nur er. Aber wo sind die Nachkommen dieser Eliten, spielen die nur noch Golf oder gehören die auch schon zu diesen minderwertigen grünen Abfall-Produkten.
Der Adel läuft heute meistens bei der SED und den Grünen mit um an Jobs zu kommen.
Geistiger Adel ist durch 75 Jahre Gehirnwäsche fast ausgestorben.
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