BERLIN. Der Islam hat nach Ansicht einer Mehrzahl der Deutschen ein größeres Problem mit Extremismus als andere Religionsgemeinschaften. 61 Prozent der Befragten sehen das so, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der evangelischen Nachrichtenagentur Idea ergab. 13 Prozent stimmten der Aussage nicht zu, 19 Prozent antworteten mit „Weiß nicht“, sieben Prozent machten keine Angabe.
Unterschiede gibt es vor allem hinsichtlich des Alters und der Konfession der Befragten sowie zwischen Ost- und Westdeutschen. Während im Westen 63 Prozent glauben, der Islam habe ein größeres Extremismusproblem, sind es im Osten 55 Prozent. Bei den über 50jährigen sehen das 67 Prozent so, bei den 18- bis 29jährigen liegt die Zustimmung bei 49 Prozent. Auch teilen mehr Männer (69 Prozent) als Frauen (54 Prozent) diese Meinung.
Auch Mehrzahl von Grünen-Anhängern stimmt Aussage zu
Bei den christlichen Konfessionen gingen am meisten die landeskirchlichen Protestanten (68 Prozent), gefolgt von den Katholiken (62 Prozent) und den Freikirchlern (55 Prozent) mit der Aussage konform. Unter den moslemischen Befragten stimmte hingegen mit 29 Prozent nur eine Minderheit zu, bei den Konfessionslosen eine Mehrheit (66 Prozent).
Unter den Parteianhängern bescheinigten mit 80 Prozent AfD-Wähler dem Islam das größte Extremismusproblem. Dahinter folgten jene der FDP (75 Prozent), Union (70 Prozent) und SPD (62 Prozent). Auch eine Mehrzahl der Anhänger von Grünen (58 Prozent) und Linkspatei (60 Prozent) stimmten der Aussage zu. (ls)