BERLIN. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie stehen in Deutschland auch in diesem Jahr wieder zahlreiche große Volksfeste auf der Kippe. In Düsseldorf wurde am Montag abend mit der Rheinkirmes, das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen, abgesagt. Ursprünglich sollte das Schützenfest vom 16. bis zum 25. Juli stattfinden.
Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Schützenkreisen erfuhr, habe man sich wegen der Corona-Krise aber entschieden, daß es in diesem Jahr keine Rheinkirmes geben werde. Grund sei, daß auch für Juli noch zu hohe Infektionswerte und eine zu niedrige Impfquote zu erwarten seien. Das Fest war schon 2020 wegen Corona abgesagt worden. Normalerweise kommen bis zu vier Millionen Besucher zur Rheinkirmes.
Auf der Kippe steht wohl auch Deutschlands bekanntestes Volksfest: das Oktoberfest in München. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte der Bild-Zeitung: „Die Hoffnung wird von Woche zu Woche schwächer, wenn man ehrlich ist.“ Er sei im vergangenen Jahr noch fest davon ausgegangen, daß es in diesem Jahr wieder ein Oktoberfest geben werden. Jedoch: „Stand heute könnte es nach den geltenden Regelungen nicht stattfinden.“
Die Pandemie klinge noch immer nicht ab. „Und deswegen kann man sich derzeit nur schwer vorstellen, daß es der Welt größtes Volksfest geben kann.“ Auch im vergangenen Jahr mußte die Wiesn, zu der sonst mehr als sechs Millionen Feierende kommen, Corona-bedingt abgesagt werde.
Noch Hoffnung in Stuttgart
Noch nicht ganz aufgegeben hat man dagegen die Hoffnung in Stuttgart bei den Verantwortlichen des Cannstatter Wasen. Pressechef Jörg Klopfer sagte auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT, nach jetzigem Stand wolle man erst im Juni eine Entscheidung darüber treffen, ob das Volksfest von Ende September bis Anfang Oktober stattfinden werde oder man es wie im vergangenen Jahr absagen müsse.
Mitte April hatte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) bereits mitgeteilt, man habe „schweren Herzens“ entschieden, daß das diesjährige Frühlingsfest in der baden-württembergischen Landeshauptstadt nicht stattfinden könne.
„Zugleich sind wir uns einig, daß eine Entscheidung über die Durchführung des 175. Cannstatter Volksfests – jedenfalls in seiner traditionellen Form – in enger Abstimmung zum spätmöglichsten Zeitpunkt, nämlich Mitte Juni 2021, getroffen werden soll.“ Alle Beteiligten blieben voller Hoffnung, daß es mit der zunehmenden Impf‐ und Testoffensive ein Cannstatter Volksfest geben werde.
In der Vergangenheit kamen rund vier Millionen Besucher zum Cannstatter Wasen. Ursprünglich hätte 2020 das 175. Jubiläum des Festes gefeiert werden sollem. Wegen Corona war es jedoch auf dieses Jahr verschoben worden. (krk)