BERLIN. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat über Druck auf Lehrer durch moslemische Schüler und ihre Eltern geklagt. Diese drängten darauf, bestimmte Themen im Unterricht auszulassen. „Offenbar sind solche Vorfälle keine Einzelfälle mehr. Hier muß man sehr wachsam sein. Es geht darum, unsere Werte zu schützen und auch unseren Lehrkräften beizustehen“, mahnte Karliczek in der Welt am Sonntag.
Viele Moslems lebten in einer Parallelwelt zwischen öffentlichem Schulunterricht und islamischer Glaubensschule. Dadurch würden ihnen teilweise ganz unterschiedliche Werte vermittelt. „Man darf dabei nicht ausschließlich auf die Schüler schauen. Kinder spiegeln nur das wider, was in den Elternhäusern gesagt und erlebt wird“, sagte die Bildungsministerin.
Ein wichtiger Schritt hin zu einem „weltoffenen und toleranten Islam“ sei die Imam-Ausbildung in Deutschland, für die die Bundesregierung bis 2024 rund 44 Millionen Euro ausgeben werde. Lehrer müßten aber auch eine stärkere Rückendeckung erhalten und darin geschult werden, sich in Konflikten mit moslemischen Schülern richtig zu verhalten.
Moslemische Schüler verweigerten Unterricht über Nahost-Konflikt
Nach der Enthauptung eines Lehrers in Frankreich durch einem moslemischen Tschetschenen hatte der Deutsche Lehrerverband Mitte Oktober vor einem „Klima der Einschüchterung“ auch an hiesigen Schulen gewarnt.
Schüler und Eltern verlangten von Pädagogen, Themen wie den Nahostkonflikt oder Israel nicht im Unterricht zu behandeln. Einige moslemische Eltern meldeten ihre Kinder zudem krank, wenn es um den Holocaust ging. (zit)