WIESBADEN. Mehr als jeder vierte Einwohner Deutschlands hatte im vergangenen Jahr einen Migrationshintergrund. Laut dem Statistischen Bundesamt verfügten 21,2 Millionen Menschen über ausländische Wurzeln. Damit sind 26 Prozent der Bevölkerung Einwandererkinder oder Migranten. Der Zuwachs von rund 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr sei der schwächste prozentuale Anstieg seit 2011, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Mit 13,8 Millionen Personen stammten rund zwei Drittel aus europäischen Ländern. Etwa 4,6 Millionen Personen sind aus Asien eingewandert, was einem Anteil von 22 Prozent entspricht. Eine Million Menschen war afrikanischstämmig. Mit 13 Prozent stammten die meisten Migranten aus der Türkei, gefolgt von Polen (elf Prozent).
Von den ausländischen Personen sind 85 Prozent selbst zugewandert. Auf Deutsche mit Migrationshintergrund traf das nur zu 46 Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatten 52 Prozent der Betroffenen den deutschen Paß, 48 Prozent hingegen waren Ausländer. Rund elf Millionen Personen besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit von der Geburt an.
Zahl der Einwohner mit ausländischen Wurzeln steigt seit Jahren
Von der erwerbstätigen Bevölkerung hatte 24,4 Prozent einen Migrationshintergrund, 75,6 Prozent hatten keine ausländischen Wurzeln. Besonders häufig arbeiteten Migranten als Reinigungskräfte, in der Produktion und Lagerwirtschaft, in der Logistik sowie in der Altenpflege. Deutlich unterrepräsentiert waren sie bei der Polizei, im Militär und im Bildungswesen.
Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland steigt seit Jahren. 2018 lebten 20,8 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 2017 hatte die Zahl damals zum sechsten Mal in Folge einen neuen Höchststadt von 23,6 Prozent (19,3 Millionen Personen) erreicht und war im Vergleich zu 2016 um 4,4 Prozent angestiegen. (zit)