REGENSBURG. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat die Gottesdienst-Absagen während Corona als „reine Schikane“ bezeichnet. Sogar der hohe Klerus habe in Kauf genommen, den Anschein zu erwecken, eine heilige Messe sei verzichtbar. „Da kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, daß hier Staatsfunktionäre brav und gehorsam agieren, die an das Opfermahl gar nicht mehr zu glauben scheinen“, beklagte sie am Mittwoch im Gespräch mit der Welt.
Die Gesellschaft sei dekadent geworden, habe Gott verbannt, und die katholische Kirche geriere sich dabei „wie eine UN-kompatible NGO“, bedauerte sie. Auch in Krisenzeiten könne im Glauben ein Sinn erkannt werden. Der Mensch dürfe sich aber nicht ins Zentrum stellen. Der Trick des Teufels sei es, Menschen glauben zu machen, Gott werde nicht gebraucht. Deshalb sei es unsere Aufgabe, den falschen Schmeicheleien und Verlockungen täglich aufs neue zu widerstehen.
Fürstin plädiert für Debattenkultur
Sie forderte dazu auf, Dinge zu hinterfragen. Etwa zweifle sie daran, ob der Klimawandel menschengemacht sei. Die Fürstin betonte, beim Klimawandel handle es sich in erster Linie um ein „lukratives Geschäftsmodell“. Jedes Produkt müsse nun teure Auflagen erfüllen. „Da ist eine ganze Kontrollindustrie entstanden, und wir müssen wiederum glauben, daß all diese Sachen nun wirklich besser und umweltfreundlicher sind“, bemängelte sie.
Auch die Wissenschaft brauche eine Debattenkultur. Das zeige sich besonders in der Corona-Krise. „Jede Gegenmeinung gleich als Rechtspopulismus zu verunglimpfen, schadet hier enorm“, mahnte sie.
In der Krise würden zudem auch alte Themen wieder in den Fokus rücken, die die Gesellschaft nachhaltig verändern könnten, wie die Abtreibungsdebatte. Viele Abtreibungsbefürworter fordern, die Beratungspflicht während der Pandemie gänzlich auszusetzen.
„Wenn die Linken und Grünen wirklich konsequent wären, dann stünde der Schutz des Lebens nicht nur Pflanzen und Tieren zu, sondern auch dem Menschen. Es ist eine teuflische Sache, daß es immer mehr ‘Umweltaktivisten’ gibt, die den Menschen als Störenfried der Natur betrachten“, kritisierte sie. (zit)