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Kinder unerwünscht: „Agenda durch die Hintertür“: Abtreibungslobby könnte Corona mißbrauchen

Kinder unerwünscht: „Agenda durch die Hintertür“: Abtreibungslobby könnte Corona mißbrauchen

Kinder unerwünscht: „Agenda durch die Hintertür“: Abtreibungslobby könnte Corona mißbrauchen

Schwangere mit Kind
Schwangere mit Kind
Schwangere mit Kind Foto: imago images / PhotoAlto
Kinder unerwünscht
 

„Agenda durch die Hintertür“: Abtreibungslobby könnte Corona mißbrauchen

Lebensschützer befürchten, daß die Corona-Krise von der Abtreibungslobby mißbraucht werden könnte, um die Tötung von Ungeborenen langfristig zu erleichtern. Schon jetzt kommen schwangere Frauen während der Pandemie leichter an Beratungsscheine für den Eingriff. Einige Frauen wollen generell keinen Nachwuchs mehr und fordern eine Normalisierung von Kinderlosigkeit.
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Die hitzige Debatte zwischen Pro-Life- und Pro-Choice Anhängern ist durch die Corona-Krise neu entflammt. Die Pro-Life-Befürworter möchten das ungeborene Leben schützen, die Pro-Choice-Seite fordert eine freie Wahlmöglichkeit, ob man das Kind bekommen möchte.

Lebensschützer befürchten, daß die Corona-Krise von der Abtreibungslobby mißbraucht werden könnte, um die Tötung von Ungeborenen langfristig zu erleichtern.

Wegen der Corona-Epidemie muß das für eine Abtreibung verpflichtende Beratungsgespräch vorerst nicht mehr persönlich erfolgen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte Ende März verkündet, daß man die Konfliktberatung auch online und telefonisch wahrnehmen könne.

Beratungsscheine müssen demnach vorerst nicht mehr persönlich nach dem Pflichtgespräch bei einer staatlich zugelassenen Stelle entgegengenommen werden. Mit der Ausnahmeregelung werden sie während der Corona-Krise auch per E-Mail oder postalisch zugestellt.

Die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Alexandra Linder, kritisierte diesen erleichterten Vorgang. Wenn es um Leben oder Tod ginge, müsse sich persönlich begegnet werden, eine Abtreibung sei keine Kleinigkeit, diesen Eindruck vermittle die vereinfachte Vorgehensweise aber.

Konfliktberatung soll zugänglich bleiben

Regine Wlassitschau von Pro Familia, einem deutschlandweiten Verbund von Familienberatungsstellen, findet die Ausnahmeregelung wichtig. Aber man müsse bei der digitalen Beratung Wege finden, die Daten der Betroffenen ausreichend zu schützen. Auch die Grundvoraussetzungen wie eine stabile Internetverbindung seien nicht in jedem Haushalt gewährleistet.

Seit der Corona-Krise melden sich auffällig viele Frauen bei den Beratungsstellen, berichtet Isabel Otte von Pro Familia Stade. Die Schwangeren hätten Angst, nicht mehr rechtzeitig einen Termin zu bekommen. In Deutschland müssen sowohl das Beratungsgespräch, wie auch die Abtreibung selbst, spätestens bis zur zwölften Woche erfolgen.

Wenn die Frauen das Gefühl bekämen, nicht mehr rechtzeitig auf eine zuverlässige Anlaufstelle zählen zu können, würden sie womöglich Abtreibungsmethoden in Betracht ziehen, die für sie gesundheitlich gefährlich sein könnten, warnte die prominente Ärztin, Kristina Hänel.  Zum Beispiel, wenn Frauen die Abtreibung durch Laien durchführen lassen.

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen im niedersächsischen Landtag, Imke Byl, teilt die Auffassung, die Corona-Krise dürfe Frauen nicht zu Zugang zu Abtreibungen erschweren. Sie forderte sogar, die Beratungspflicht gänzlich auszusetzen.

Corona als strategische Hintertür

Der Vorstandsvorsitzende des Vereins Pro Femina, Kristijan Aufiero, wirft der Abtreibungslobby in einem Gespräch mit der Tagespostvor, die Krise zu nutzen, „um ihre Agenda durch die Hintertür durchzusetzen“. Er gibt zu bedenken, daß die gleichen Akteure, die nun auf Ausnahmeregelungen pochen, schon seit Jahren die Abschaffung der Beratungspflicht fordern.

Ähnlich sieht das auch Alexandra Linder: „Eine Pandemie auszunutzen, um seine Ideologie voranzutreiben, ist an Zynismus kaum zu überbieten“, betont sie.

Unterdessen sorgte der Umgang mit Abtreibungen während der Pandemie im US-Bundesstaat Texas für einen Rechtsstreit. Gouverneur Greg Abbott hatte verordnet, alle „nicht wesentlichen“ Eingriffe vor dem 21. April zu verschieben, um genügend Kapazitäten für die Corona-Krise sicherzustellen. Zu den aufzuschiebenden Behandlungen zählten explizit auch Abtreibungen. Ein Bundesgericht hatte die Verfügung zunächst aufgehoben, ein Berufungsgericht die Rechtmäßigkeit der Verordnung dann wieder bestätigt.

Für immer kinderlos

Auf dem durch Rundfunkgebühren finanzierten Format Deutschland 3000 stellt man sich derweil die Frage, ob man denn überhaupt noch Kinder bekommen sollte. Nein, sind sich fünf junge Frauen sicher und wollen sich deshalb sterilisieren lassen oder sind diesen Schritt bereits gegangen. „Jetzt kann ich ein glückliches Leben führen, weil ich einfach unfruchtbar bin“, sagt die 24 Jahre alte Lysann, die ihrer Sterilisation sogar mehrere Tattoos gewidmet hat. Die radikale Entscheidung gegen Kinder sei vor allem dem Wunsch nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper geschuldet.

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Ob man wirklich selbstbestimmt leben kann, wenn man sich freiwillig seiner Optionen beschnitten hat, ist eine andere Frage. Auch die junge Sabrina möchte nicht Mutter werden. „Für mich persönlich ist meine Karriere sehr wichtig und das steht definitiv vor dem Kinderbekommen“, gibt sie sich überzeugt. Lysann pflichtet ihr bei: „Mittlerweile sind Frauen eben nicht nur dafür da, um Kinder zu gebären. Vielen Frauen wollen einfach Karriere machen.“ Sie habe vor ihrer Sterilisation oft die Frage bekommen, was sie tun würde, wenn sie ungewollt schwanger werden würde, bei ihrer Antwort war sie sich stets sicher: Abtreiben!

Letztlich machen Abtreibung und Sterilisation aber auf ein und dieselbe Erscheinung aufmerksam: die schleichende Normalisierung einer kinderarmen Gesellschaft.

Schwangere mit Kind Foto: imago images / PhotoAlto
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