MANCHESTER. Ein Flugzeug hat während eines Fußballspiels von Manchester City gegen den FC Burnley mit einem Banner für Empörung gesorgt. Darauf war die vermeintlich rassistische Parole „White Lives Matter – Burnley“ zu lesen.
Der englische Verein FC Burnley, dessen Namen hinter dem Spruch zu lesen war, verurteilte die Aktion scharf. „Ich schäme mich und bin peinlich berührt“, sagte der Kapitän Benjamin Mee dem Sender Sky Sports nach dem Spiel. Die Mannschaft teilte mit, hinter der „Black Lives Matter“-Bewegung zu stehen, „White Lives Matter“ hingegen unterstütze sie nicht. „Wir möchten klarstellen, daß diese Leute bei uns nicht willkommen sind. Dies ist in keiner Weise das, wofür der Burnley Football Club steht, und wir werden eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen zu identifizieren und lebenslange Verbote zu erlassen.“
Am Dienstag bekannte sich der FC-Burnley-Fan Jake Hepple zu der Aktion. „Ich möchte mir die Zeit nehmen, um mich bei absolut niemandem zu entschuldigen! Es ist scheinbar rassistisch, zu sagen, daß weiße Leben zählen. In was für einer traurigen Welt wir doch leben“, schrieb Hepple auf Facebook. Zudem beklagte er das Schweigen über den Mord an drei Weißen, die am Montag in einem Park im englischen Reading erstochen worden waren. Ihre Tötung werde nicht skandalisiert, im Gegenzug zu der des Afroamerikaners George Floyd, der überall im Fernsehen zu sehen gewesen sei.
Auf seinem Facebook-Profil hatte Hepple auch ein gemeinsames Foto mit Tommy Robinson, dem Gründer der English Defence League, unter seinen Bildern. Die Organisation ist aus der britischen Hooligan-Szene und aus Fußball-Fangruppen heraus entstanden. Mittlerweile hat Hepple das Foto jedoch entfernt.
Zahlreiche Sportler bekennen sich zum Antirassismus
Die Spieler beider Mannschaften hatten sich vor dem Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus hingekniet. Zudem waren alle Trikots der Premier-League-Teams mit dem Spruch „Black Lives Matter“ versehen, der die Namen der Fußballer ersetzt. Das Spiel wurde trotz der Banner-Aktion fortgesetzt. Manchester City gewann die Partie mit 5:0 gegen den FC Burnley.
Daneben sprechen sich auch Athleten weiterer Sportarten gegen die Diskriminierung von Schwarzen aus. So schloß sich etwa der britische Formel-1-Pilot Lewis Hamilton der „Black Lives Matter“-Bewegung an.
Went down to Hyde Park today for the peaceful protest and I was so proud to see in person so many people of all races and backgrounds supporting this movement. It was really moving. I’m feeling extremely positive that change will come, but we cannot stop now. #blacklivesmatter ✊🏾 pic.twitter.com/koOTEPOXAh
— Lewis Hamilton (@LewisHamilton) June 21, 2020
„Ich bin äußerst zuversichtlich, daß der Wandel kommen wird. Aber wir können jetzt nicht aufhören – macht weiter“, schrieb Hamilton nach der Teilnahme an einer Demonstration gegen Rassismus auf Twitter. (zit)