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Niederlande: Fans sollen Rassismus im Stadion per App melden

Niederlande: Fans sollen Rassismus im Stadion per App melden

Niederlande: Fans sollen Rassismus im Stadion per App melden

Fußballfans Holland
Fußballfans Holland
Fans des niederländischen Fußballvereins Sparta Rotterdam (Archivbild) Foto: picture alliance/PRO SHOTS
Niederlande
 

Fans sollen Rassismus im Stadion per App melden

Der Königliche Niederländische Fußballbund (KNVB) hat zusammen mit der Regierung ein 14 Millionen Euro schweres Konzept vorgestellt, um gegen Rassismus im Fußball vorzugehen. Mit einer App sollen Stadionbesucher künftig diskriminierende Vergehen direkt an den Verband melden können.
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Cato, Palmer, Exklusiv

AMSTERDAM. Der Königliche Niederländische Fußballbund (KNVB) hat zusammen mit der Regierung ein 14 Millionen Euro schweres Konzept vorgestellt, um gegen Rassismus im Fußball vorzugehen. Der Aktionsplan mit dem Titel „Unser Fußball gehört allen“ beinhaltet härtere Strafen, stärkere Videoüberwachung und eine App, die es Stadionbesuchern ermöglicht, rassistische Handlungen anzuzeigen. „Wir machen es Spielern, Vereinen und Fans leichter, diskriminierende Aussagen zu melden. Wir machen es einfacher, Beweise zu sammeln, damit die Täter schneller bestraft werden können“, erklärt der KNVB seine Strategie. Insgesamt sind 20 Maßnahmen geplant.

In der App könnten Fans anonym von „allen Formen von Diskriminierung“ berichten. „Durch Ausfüllen eines Fragebogens, Hinterlassen einer aufgezeichneten Nachricht oder Hochladen eines Fotos.“ Alle Meldungen würden registriert und an den KNVB weitergeleitet. Die App richte sich nach dem Vorbild einer bereits existierenden Anwendungssoftware in England. „Berichte, Signale, harte Beweislast, aber auch personenbezogene Daten sind notwendig.“

Anne-Frank-Haus entwickelt „Fairplay-Workshops“ für Schulen 

Das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport fördere außerdem verbesserte Kamerasysteme und andere Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien. Zu dem Zweck würden jährlich 87 Millionen Euro bereitgestellt. Den identifizierten Tätern drohen bis zu zehn Jahren Stadionverbot. Ein „expliziter Fokus“ liege auf „Bestrafungen, die zu mehr Bewußtsein und einer Verhaltensänderung führen“, heißt es in dem Plan.

Zusätzlich beabsichtige der Verband, Trainer und Schiedsrichter fortzubilden und für das Thema Rassismus zu sensibilisieren. Wichtig sei es, „wenn positives Verhalten belohnt und gute Beispiele inszeniert werden“. Vor Beginn der nächsten Saison sollen 5.000 Schiedsrichter und 65 Mitarbeiter geschult werden. Das Amsterdamer Anne-Frank-Haus entwickle zudem „Fairplay-Workshops“ für die Jugendarbeit an Schulen.

Anlaß für das Vorgehen der niederländischen Regierung und dem Fußballverband waren rassistische Sprechchöre gegen einen Spieler von Excelsior Rotterdam im vergangenen November.

Die Projekte zielten zusammen mit Vereinen, Spielern, Trainern, Schiedsrichtern und Politikern darauf ab, „eine Front gegen Rassismus und Diskriminierung“ zu schaffen. 600 Amatuerclubs und 34 Profivereine nehmen in den nächsten drei Jahren an dem Programm teil. (hr)

Fans des niederländischen Fußballvereins Sparta Rotterdam (Archivbild) Foto: picture alliance/PRO SHOTS
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