BERLIN. Mitglieder des Berliner Remmo-Clans haben für einen Polizeieinsatz in einem Krankenhaus im Stadtteil Kreuzberg gesorgt. Nachdem eine Frau aus der Großfamilie in der Klinik während der Nacht zum Dienstag verstarb, sammelten sich dort bis zu 60 Angehörige berichtete die Berliner Morgenpost.
Polizisten mußten demnach für die Einhaltung der Sicherheitsabstände wegen der Corona-Pandemie sorgen. Zu Festnahmen sei es jedoch nicht gekommen.
Gewerkschaft der Polizei beklagt falsche Toleranz
Zeitgleich sei es bei Verkehrskontrollen der Polizei zu gefährlichen Verstößen gekommen. So hätten in beiden Fällen Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit die Kontrollen durchbrochen und dabei die Beamten gefährdet. Ob es sich dabei um Angehörige der Verstorbenen handelte, konnte die Polizei nicht bestätigen.
Der Berliner Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, Benjamin Jendro, kommentierte die Vorfälle: „Bei allem Verständnis für den schmerzhaften Verlust eines geliebten Menschen – in unserem Land gelten Gesetze, an die sich alle Menschen zu halten habe. Wer Rettungsstellen bei der Arbeit behindert, riskiert Menschenleben. Wer sich einer Verkehrskontrolle entzieht und nicht davor zurückschreckt, einen Menschen umzufahren, begeht ein versuchtes Tötungsdelikt.“ Das Kleinreden solcher Taten sei „genau die falsche Toleranz, die uns zu den heutigen Problemen bei arabischen Clans in der organisierten Kriminalität gebracht“ habe.
Im November 2018 hatten die Berliner Behörden einen Fünf-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität in der Hauptstadt beschlossen. Zuvor hatten sie bereits Immobilien von arabischen Großfamilien im Wert von zehn Millionen Euro beschlagnahmt. (ag)