COTTBUS. Der Großvermieter Gebäudewirtschaft Cottbus (GWC) hat sich für sogenannte Kulturmanager ausgesprochen, die bei Konflikten zwischen einheimischen und ausländischen Mietern vermitteln sollen. „Die kulturellen Hürden sind hoch. Es bräuchte ‘Kulturmanager‘, die überregional im Einsatz sind“, sagte GWC-Geschäftsführer Torsten Kunze der Lausitzer Rundschau. „Der Bund müßte solch eine Möglichkeit schaffen, denn der Stadt kann man diese Aufgabe nicht noch zusätzlich aufbrummen.“
Anlaß für die Überlegungen seien Probleme in mehreren Immobilien der GWC in Cottbus, Potsdam und Frankfurt/Oder. So hätten sich alteingesessene Mieter unter anderem über Störungen der Nachtruhe und Müll durch neue Mieter vom Balkan und aus Syrien beschwert.
GWC widerspricht Vorwurf der Ghettobildung
„Natürlich gibt es Probleme, wenn Menschen hierherkommen, in einen fremden Kulturkreis, wo sie zwar eine Grundversorgung erhalten, aber keine Arbeit haben. Da verschieben sich ganz schnell die Tagesabläufe“, räumte Kunze ein. Sie blieben bis spät in die Nacht auf und seien laut. Die Vergangenheit habe jedoch gezeigt, daß sich solche Probleme in den meisten Fällen nach einem Jahr lösen würden.
Der GWC-Chef widersprach Vorwürfen, sein Unternehmen bringe zu viele Ausländer in einzelnen Wohnblöcken unter und fördere so eine Ghettobildung. Die neuen Mieter würden auf einzelne Immobilien verteilt. Dabei achte ein Flüchtlingsbeauftragter auf eine gleichmäßige Zuteilung. So habe der Konzern in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht. (ag)