BUDAPEST. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat bei einer internationalen Konferenz zur Christenverfolgung vor einer Gefahr für Christen in Europa durch moslemische Migranten gewarnt. Europa stehe eine „Invasion muslimischer Einwanderer“ bevor, warnte Orban laut der Nachrichtenagentur KNA bei der Eröffnung der Konferenz am Dienstag in Budapest. Europa müsse sich dagegen verteidigen.
Stattdessen schweige der Kontinent, obwohl die Verfolgung von Christen im Nahen Osten und in Afrika nicht von der Situation in Europa zu trennen sei. Unsere Kultur werde durch „Stigmatisierung, Demütigung und Verfolgung angegriffen“. Ungarn habe das Recht, sich und die christliche Kultur zu schützen. Der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatios Aphrem II. Karim bedauerte, nur wenig sei unternommen worden gegen die existenzielle Bedrohung des Christentums in seiner Ursprungsregion. „Unsere Schreie wurden von vielen nicht gehört.“
Auch der ungarische Staatssekretär für die Unterstützung verfolgter Christen, Tristan Azbej, kritisierte, es handle sich bei Christenverfolgung um die „am meisten vernachläßigte menschenrechtliche und zivilisatorische Krise unserer Zeit“. Es gebe 245 Millionen Gründe für diese Konferenz, betonte er, denn „so viele Menschen werden wegen ihres christlichen Glaubens täglich verfolgt“.
Open Doors: Größte Christenverfolgung aller Zeiten
Die Konferenz geht noch bis Donnerstag und hat nach Angaben der Veranstalter eine engere Zusammenarbeit von Regierungen, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zur Hilfe bedrohter Christen zum Ziel. Unter dem Motto „Red Wednesday“ werden am Mittwoch Tausende Kirchen weltweit blutrot angestrahlt.
Die Aktion geht von dem Hilfswerk „Kirche in Not“ aus und soll auf das Leiden der bedrängten Christen aufmerksam machen. In Budapest soll die Kettenbrücke angeleuchtet werden, in Wien der Stephansdom. Laut dem christlichen Hilfswerk Open Doors „herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten“. Open Doors spricht von rund 200 Millionen verfolgten Christen weltweit. (hr)