BOCHOLT. Ein Mob von bis zu 300 Personen überwiegend ausländischer Herkunft ist am Wochenende in der westfälischen Stadt Bocholt auf Polizisten losgegangen. Dem vorausgegangen war ein Streit in einer Gaststätte am Europaplatz, zu der die Einsatzkräfte gegen drei Uhr in der Nacht zu Sonntag gerufen wurden. Bei den rund 20 bis 30 Kontrahenten handelte es sich zum größten Teil um Personen mit libanesischem Einwanderungshintergrund, teilte die Polizei am Montag mit.
Während des Einsatzes gingen die Männer plötzlich auf die Beamten los. Diese setzten zur Verteidigung Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Als sich die Auseinandersetzung nach draußen verlagerte, erwartete die Polizisten dort eine Menschenmenge von bis zu 300 Personen – größtenteils mit Einwanderungshintergrund.
„Aus dieser sehr aggressiven Gruppe heraus wurden die Beamten massiv beleidigt und bedroht“, schilderte die Polizei. Einzelne Personen hätten immer wieder lautstark gefordert, die Polizisten anzugreifen. Einige Beamte sprachen hinterher von einem „wütenden und tobendem Mob“, berichtete die Rheinische Post am Dienstag.
Neun Festnahmen – ein verletzter Polizist
Erst als Verstärkung aus anderen Dienststellen eintraf, gelang es der Polizei, den zentral gelegenen Platz in der rund 70.000 Einwohner zählenden Stadt zu räumen. Neun Personen wurden fest- oder in Gewahrsam genommen; darunter auch zwei deutsche Staatsbürger, die die Polizisten unter anderem mit einem Bierkrug attackierten. Ein Beamter wurde leicht verletzt.
Am Sonntag nachmittag und in der Nacht zu Montag gab es zwei weitere Vorfälle, die laut Polizei mit dem Tumult in Verbindung stehen könnten. In dem einen Fall wurde ein 3er BMW durch tiefe Kratzer beschädigt. Am Montag betraten dann zwei maskierte Personen das Grundstück eines Mannes und flüchteten mit dem Auto in eine Gaststätte. Zwei Insassen des Fahrzeugs sollen auch bei dem Tumult am Vortag aufgefallen sein. (ls)