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Politisierung des Sports: HSV geht auf Distanz zu Anti-AfD-Antrag

Politisierung des Sports: HSV geht auf Distanz zu Anti-AfD-Antrag

Politisierung des Sports: HSV geht auf Distanz zu Anti-AfD-Antrag

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Einlaufkinder mit Fahnen des HSV stehen vor dem Spiel auf dem Platz Foto: picture alliance/ dpa
Politisierung des Sports
 

HSV geht auf Distanz zu Anti-AfD-Antrag

Der HSV geht auf Distanz zum Antrag seines Seniorenratschefs Peter Gottschalk, AfD-Mitglieder aus dem Verein auszuschließen. Dem Ehrenrat des Vereins sei „sehr bewußt, daß es sich, insbesondere vor dem Hintergrund der freien politischen Meinungsäußerung, um einen kritischen Antrag handelt, der zudem inhaltlich unbestimmt ist“, teilte eine Sprecherin des Vereins der JUNGEN FREIHEIT mit.
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HAMBURG. Der Hamburger Sportverein geht auf Distanz zum Antrag seines Seniorenratschefs Peter Gottschalk, AfD-Mitglieder aus dem Verein auszuschließen. Dem Ehrenrat des Vereins sei „sehr bewußt, daß es sich, insbesondere vor dem Hintergrund der freien politischen Meinungsäußerung, um einen kritischen Antrag handelt, der zudem inhaltlich unbestimmt ist“, teilte die Sprecherin des Vereins, Anne Gnauk auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Der Ehrenrat sei deshalb derzeit mit dem Antragssteller im Gespräch. Die Mitgliederversammlung findet am 18. Februar statt.

Die Mitgliederversammlung solle das Präsidium auffordern, dafür zu sorgen, „daß AfD-Mitglieder oder gleichgesinnte Personen nicht Mitglied im Hamburger Sport-Verein e. V. werden oder der HSV Fußball AG angehören“, hatte Gottschalk in seinem Antrag geschrieben. Seine Begründung: „Kein Platz für Rassismus! Toleranz und Solidarität sind Werte, die innerhalb jeder Sportart zählen.“

Shitstorm auf Facebook

Gleichzeitig betonte Gnauk, daß sich der HSV klar gegen Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhaß, Rassismus und jede Form der Diskriminierung positioniere. „Wir übernehmen als multikultureller Verein Verantwortung, zum Beispiel mit verschiedenen Sportangeboten für Geflüchtete und über gelebte Integration im Verein.“ Sollten Mitglieder mit ihrem Handeln gegen diese Grundwerte verstoßen, „gehen wir gegen ein solches Verhalten bis hin zu einem Ausschluß aus dem Verein konsequent vor“.

Auf der Facebook-Seite des Vereins entlud sich derweil wegen des Vorstoßes von Gottschalk ein Shitstorm. „Ich fühle mich als bürgerliches CSU-Mitglied und Fan von Franz Josef Strauß von diesen Forderungen angegriffen. Weil ich Angst habe, daß das nicht nur die politische Kultur in Deutschland zerstört, sondern auch noch auf alle abzielt die liberaler als die AfD sind und trotzdem rechtskonservativ“, schrieb ein Nutzer.

„Ich bin HSV Fan schon mein ganzes Leben und es erschüttert mich, wie der HSV politisch andersdenkende Menschen ausschließt und ihnen sogar verbietet, Fan oder Mitglied oder ähnliches zu sein“, hieß es weiter. Manche wünschten dem Verein wegen der Äußerungen Gottschalks sogar den Abstieg: „Also wenn ihr heute Leute aufgrund der politischen Zugehörigkeit rauswerft, wie es in den Medien heißt, wünsch ich euch den Durchmarsch in Liga 4.“

Eintracht Frankfurt will keine AfD-Wähler

Im Dezember hatte bereits der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, AfD-Wähler in seinem Verein zu unerwünschten Personen erklärt. „Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt“, sagte er damals. (tb)

Einlaufkinder mit Fahnen des HSV stehen vor dem Spiel auf dem Platz Foto: picture alliance/ dpa
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