BONN. Im Prozeß um den 31 Jahre alten Ghanaer, der eine Studentin in Bonn vergewaltigt haben soll, hat der Verdächtige die Tat bestritten. Ihm wird vorgeworfen, am 2. April kurz nach Mitternacht ein junges Pärchen mit einer Astsäge überfallen zu haben. Bereits im März hatte der Mann abgeschoben werden sollen.
„Er zeigte mit der Astsäge auf die Zeugin: ‘Come out, bitch. I wanna fuck you.’ Die Zeugin kam der Aufforderung nach. Sie hatte Todesangst. Er lotste sie zehn Meter weg, zwang sie, sich auf eine Decke zu legen, die er mitgebracht hatte. Er zog seine Hose runter, drang in sie ein. Er führte ungeschützten Geschlechtsverkehr bis zum Samenerguß aus. Die Astsäge lag griffbereit in der Nähe“, schilderte Oberstaatsanwältin Claudia Trauzettel laut Bild-Zeitung die Tat. Er erbeutete sechs Euro sowie eine Lautsprecherbox im Wert von 120 Euro und sei dann davongelaufen.
Die junge Frau leistete dem Bericht zufolge keinen Widerstand, versuchte den Angreifer noch zu beruhigen. „Gehen Sie bitte und lassen Sie uns leben“, soll sie gefleht haben.
DNS-Spuren sollen Täter überführen
Fünf Tage danach erkannte ein Spaziergänger den Ghanaer anhand eines Phantombildes der Polizei. Eric X. beteuerte von Anfang an seine Unschuld. Auch vor Gericht sagte er entgegen des Rats seiner Anwälte: „Warum soll ich schweigen über eine Tat, von der ich nichts weiß? Ich will eine Aussage machen.“
Allerdings sollen DNS-Spuren den Mann überführen. Außerdem hatte der Angeklagte die Lautsprecherbox des Paares bei sich, als die Polizei ihn verhaftete. Die Anklage lautet auf Vergewaltigung und räuberische Erpressung.
Verdächtiger soll Mörder sein
In der Haft soll Eric X. Beamte angegriffen haben und sitzt seither in einer besonders gesicherten Gefängniszelle. Einem Gutachter vertraute er dem Blatt zufolge an, daß er in Ghana seinen Schwager totgeschlagen habe. Im Februar war der Ghanaer über Italien nach Deutschland eingereist. Gegen seine Abschiebung legte er Klage ein.
Die Tat hatte unter anderem deswegen deutschlandweit für Schlagezeilen gesorgt, weil der Freund des Opfers während der Vergewaltigung die Polizei rief, sein Notruf jedoch nicht ernstgenommen wurde. Eine Beamtin der Polizeileitstelle wurde daraufhin zwangsversetzt. Ein Urteil wird am 19. Oktober erwartet. (ls)