WIESBADEN. Die Zahl der Personen mit ausländischer Herkunft in Deutschland hat zum fünften Mal in Folge einen neuen Höchststand erreicht. 2016 lebten rund 18,6 Millionen Männer, Frauen und Kinder mit ausländischen Wurzeln in Deutschland. Dies entspreche einem Zuwachs von 8,5 Prozent gegenüber 2015, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit.
Demnach sei der hohe Anstieg vor allem auf die Asylwelle 2015 und 2016 zurückzuführen. Zwar sei die wichtigste Herkunftsregion weiterhin Europa. Vor allem der Nahe und Mittlere Osten gewänne aber immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile stammten 2,3 Millionen Einwanderer in Deutschland aus diesen Regionen – 51 Prozent mehr als 2011.
Türkei verliert an Relevanz
Rund 740.000 Personen sind der Erhebung zufolge afrikanischer Herkunft, was einem Plus von 46 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Die Türkei sei nach wie vor das wichtigste Herkunftsland, habe aber an Relevanz verloren.
Die Mehrzahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland (52 Prozent) besitze mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft, 48 Prozent seien Ausländer. Der überwiegende Teil der Ausländer (85 Prozent) ist zugewandert, heißt es in dem Bericht des Bundesamtes.
Unterschiede bei der Bildung
Zwischen Deutschen und Personen ausländischer Herkunft bestehen demnach zum Teil große Unterschiede hinsichtlich ihres Bildungsstandes. Beim direkten Vergleich von 25- bis 35jährigen zeige sich, daß Einwanderer häufiger keinen Schulabschluß (neun Prozent) haben als Deutsche (zwei Prozent).
Zudem hätten sie wesentlich öfter (32 Prozent gegenüber neun Prozent)) keinen beruflichen Abschluß. Andererseits erreichten beide Gruppen ähnlich oft Abitur (37 Prozent) oder akademische Abschlüsse (27 Prozent). (ls)