MÜNCHEN. Einer der beiden Schläger, die 2009 den 50jährigen Dominik Brunner auf einem S-Bahnhof totgeprügelt hatten, ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Bereits im Juli soll er das Gefängnis verlassen haben, berichtet die Bild-Zeitung. Die Ermordung Brunners hatte für deutschlandweites Entsetzen gesorgt. Der Unternehmer hatte sich schützend vor eine Gruppe Schüler gestellt, die von den späteren Tätern bedroht wurde.
Der nun freigelassene Sebastian L. war wegen seiner Beteiligung an der Tat 2010 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Jahr Untersuchungshaft wurde ihm auf die Strafe angerechnet. Eigentlich hätte L. bis 2017 in Haft bleiben müssen. Wegen guter Führung wurde er nun jedoch vorzeitig entlassen, nachdem er eine Ausbildung im Gefängnis beendet hatte.
Haupttäter Markus S. wurde zu neun Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Im Gedenken an Brunners Zivilcourage wurde nach seinem Tod die Dominik-Brunner-Stiftung gegründet, die sich für Zivilcourage einsetzt. Postum erhielt das Opfer das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. (ho)