BERLIN. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Spieler der deutschen Nationalmannschaft aufgefordert, die Nationalhymne mitzusingen. Er störe sich „ein bißchen“ daran, daß nicht alle Nationalspieler die Hymne vor Beginn eines Länderspiels mitsängen.
„Die Spieler treten für Deutschland an. Ich würde mich freuen, wenn sie sich mit der Hymne zu ihrem Land bekennen“, sagte de Maizière der Bild am Sonntag. In der Vergangenheit hatten vor allem Spieler mit ausländischen Wurzeln die deutsche Nationalhymne nicht mit angestimmt. Der türkischstämmige Nationalspieler Mesut Özil beispielsweise bekannte 2009, er bete während der Hymne lieber Verse aus dem Koran.
De Maizières Aufforderung ohne Erfolg
2012 sprach sich der Ehrenpräsident des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), Gerhard Mayer-Vorfelder, für eine Hymnenpflicht aus. Spieler, die sich weigerten, diese mitzusingen, sollten aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen werden. Ohne Erfolg.
Auch de Maizièrs Apell fiel am Sonntag nicht bei allen Nationalspielern auf fruchtbaren Boden. Vor dem Testspiel gegen Kamerun, das mit einem 2:2 endete, schwiegen Özil, der Verteidiger Jerome Boateng sowie der Mittelfeldspieler Sami Khedira während der Nationalhymne. (krk)