STUTTGART. Sollte der Partyschlager „Layla“ auch auf dem Stuttgarter Wasen verboten werden, will sich zumindest ein Wirt nicht daran halten. Michael Wilhelmer, Betreiber der „Schwabenwelt“, will das Lied auf jeden Fall spielen – und zwar „aus Prinzip“.
Ihm gehe es in erster Linie „um die Freiheit der Kunst“, sagte er der Stuttgarter Zeitung. Der Festwirt erklärt, seit Jahren liefen Hits in den Zelten, die durchaus als sexistisch eingestuft werden können. Aber den Leuten gefalle das. Er erwähnte Roland Kaisers „Joanna“ und „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang.
Die Veranstaltungsgesellschaft „in.Stuttgart“ hatte zwar darauf verwiesen, daß das Musikprogramm in den Festzelten in das Hausrecht der jeweiligen Zeltwirte falle. Aber bei der Gestaltung der Eröffnungsfeier des 175. Wasen werde der „Layla“ ganz „sicher nicht im musikalischen Rahmenprogramm Einzug finden“. Das Volksfest findet vom 23. September bis 9. Oktober statt.
„Was verboten wird, wird nur noch interessanter“
Die Kritik an dem Verbot des Ballermann-Songs wird indes immer größer. Nachdem Würzburg, Düsseldorf und Münster es nicht erlaubten, das Lied auf den Volksfesten zu spielen, regt sich zunehmend Widerstand. Jetzt bezeichnete auch der Comedian Matze Knop gegenüber der dpa die Debatte um „Layla“ als „größten Schwachsinn überhaupt“, das sei „ja schon hochgradig albern“.
In Düsseldorf ging das „Layla“-Verbot bereits nach hinten los: Der dortige Schützenchef hatte das Lied auf der gesamten Kirmes verbieten wollen. Dann galt es nur für das eigene Festzelt. Doch dort sangen am Wochenende hunderte Gäste den als „sexistisch“ eingestuften Schlager lautstark mit. Der „Layla“-Produzent Ikke Hüftgold sagte dem Hessischen Rundfunk, er freue sich über die Aufregung: „Was verboten wird, wird nur noch interessanter.“ (fh)