SAN FRANCISCO. Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk hat eine Generalamnestie für gesperrte Twitter-Nutzer, die nicht gegen Gesetze verstoßen haben, ausgesprochen. Vorausgegangen war eine Abstimmung auf seinem Account, an der sich 3,2 Millionen User beteiligten. 72 Prozent stimmten Musks Vorschlag zu.
Er hatte gefragt, ob der Kurznachrichtendienst gesperrten Nutzern eine Generalamnestie anbieten sollte, sofern diese nicht gegen Gesetze verstoßen oder unerhörten Spam fabriziert haben. Nur 28 Prozent votierten dagegen.
The people have spoken.
Amnesty begins next week.
Vox Populi, Vox Dei.
— Elon Musk (@elonmusk) November 24, 2022
Elon Musk: „Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes“
Bereits nächste Woche dürfen, so verkündete es der Tesla- und SpaceX-Eigentümer kurz darauf, die ausgeschlossenen Twitter-User wieder mit ihren Konten twittern. „Das Volk hat gesprochen“, kommentierte er das Votum. Der 53jährige zitierte dabei auch die aus dem 18. Jahrhundert stammende Formel „Vox Populi, Vox Dei“. Die britischen Liberalen, die „Whigs“, hatten sie 1709 ins Leben gerufen. Sie bedeutet: „Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes.“
Schon zu Beginn der Woche hatte Musk das Profil von Ex-US-Präsident Donald Trump entsperrt. Auch hier ließ er die Nutzer entscheiden. Das Votum war allerdings knapper ausgefallen. Der Multimilliardär hatte angekündigt, Twitter wieder zu einem Forum der Meinungsfreiheit zu machen. Nun hält er schon nach kurzer Zeit sein Wort.
Aus Deutschland wird er dafür allerdings angefeindet. Das ZDF hatte ihn kürzlich wegen der von ihm vertreteten Freiheit der Rede mit NS-Propaganda-Minister Joeseph Goebbels verglichen. Auch andere öffentlich-rechtliche Mitarbeiter, wie Jan Böhmermann, ließen ihrer Wut freien Lauf. (fh)