NEW YORK. Der Schauspieler Sean Penn hat sich scharf gegen die #Metoo-Bewegung gewandt, die angeblichen Alltagssexismus im Internet anprangert. „Der Geist der #Metoo-Bewegung liegt darin, Männer und Frauen auseinanderzudividieren“, beklagte der Oscar-Preisträger im Fernsehsender NBC.
Es handele sich dabei um Vorwürfe, von denen man in einer Vielzahl der Fälle nicht wissen könne, ob sie den Tatsachen entsprächen. Der ganzen Debatte über sexuellen Mißbrauch fehle „der gesunde Menschenverstand“. Viele Frauen hätten ihm dies – abseits der Kamera – bestätigt.
Anschuldigungen gegen #metoo-Ikone
„Ich möchte nicht, daß das zu einem Trend wird“, betonte Penn. Er finde eine Bewegung, „sehr verdächtig“, die mit viel Zorn und ohne Schattierungen funktioniere. „Und wenn Menschen versuchen, in der Sache nuanciert zu argumentieren, wird das Nuancierte selbst angegriffen.“
Zuletzt war die Bewegung durch Vergewaltigungsvorwürfe gegen eine ihrer Leitfiguren erschüttert worden. Asia Argento, die die Twitter-Kampagne mit Mißbrauchsvorwürfen gegen den Filmemacher Harvey Weinstein losgetreten hatte, war zuletzt selbst beschuldigt worden, ihren damals 17 Jahre alten Schauspielerkollegen Jimmy Bennett mißbraucht zu haben.
Die New York Times hatte Mitte August enthüllt, daß Bennett Argento deswegen mit einer Klage gedroht hat. Argento hat mittlerweile zugegeben, mit Bennett Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, bestreitet aber die Mißbrauchsvorwürfe. Laut der Rechtslage in Kalifornien, wo sich der mutmaßliche sexuelle Übergriff durch die damals 37jährige ereignete, ist Sex mit Minderjährigen aber grundsätzlich strafbar. Argento und Bennett haben sich der Zeitung zufolge mittlerweile auf eine Entschädigungszahlung von umgerechnet 330.000 Euro geeinigt. (tb)