HANNOVER. Die evangelische Kirche in Deutschland hat erneut Mitglieder eingebüßt. Demnach verfügten die 20 Landeskirchen bis zum 31. Dezember 2013 über 23 Millionen Mitglieder. Das waren 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtete die Evangelische Nachrichtenagentur Idea. Gründe sind nach Auskunft des EKD-Kirchenamtes in Hannover die deutliche Zunahme der Kirchenaustritte sowie der demographische Niedergang.
Der Schwund rührt zum einen daher, daß es mehr Sterbefälle gab als Taufen. Zum anderen fielen die Austritte ins Gewicht, deren Zahl um 27,8 Prozent auf 176.551 stieg. Die Zahl der Eintritte betrug 50.116, was einem Minus von 2,5 Prozent entspricht.
Rückgang hält an
Für das Jahr 2014 zeichnet sich jetzt ein Überschreiten der Austrittsmarke von 200.000 ab. Nach Meinung des Amtes sei dafür im wesentlichen das neue Verfahren zum Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge verantwortlich.
Die Regionen mit den stärksten Mitglieder-Rückgängen von 2012 bis 2013 waren die Bezirke Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (1,2 Prozent der Mitglieder), die Nordkirche und die Bremische Evangelische Kirche (jeweils 1,1 Prozent). Am geringsten war die Zahl der Austritte in der Region Anhalt.
Immer weniger Gottesdienstbesuche
Parallel dazu entwickelte sich auch der Gottesdienstbesuch in den Landeskirchen rückläufig. 2013 besuchten durchschnittlich rund 820.000 Mitglieder einen Sonntagsgottesdienst. Dies sind 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Damit sank der Bevölkerungsanteil der Besucher von 3,6 auf 3,5 Prozent. Die prozentual meisten Kirchgänger hatten die Landeskirchen Sachsen (6,5 Prozent) und Württemberg (5,2 Prozent). Am schwächsten frequentiert waren die Nordkirche und die oldenburgische Kirche (jeweils 2,4 Prozent). (Idea/cop)