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Räderwerk

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John Farrows „The Big Clock“ (1948), dessen deutscher Verleihtitel „Spiel mit dem Tode“ an beliebiger Banalität kaum zu übertreffen ist, beruht auf dem gleichnamigen Roman von Kenneth Fearing. Fearing, ein typischer Autor von Noir-Kriminalliteratur, war wie die meisten seiner Kollegen ein eingefleischter Misanthrop und Pessimist und zudem schwerer Alkoholiker. Dennoch zählt er zu den zentralen Figuren der US-amerikanischen Lyrik der Depressions-Ära. „The Big Clock“, eine ebenso brillante Gesellschafts-, Medien- und Wirtschaftssatire wie mörderische Kriminalgeschichte, handelt im Grunde genommen von einem alles erfassenden, alles kontrollierenden System, in dem ein Einzelner ins Räderwerk der titelgebenden „Großen Uhr“ hineingezogen wird. Der nicht geplante Mord ist da eigentlich nur noch häßliches Beiwerk im sich ewig drehenden Schicksalsrad. 1948 nahm Hollywood sich des Stoffes an. Regisseur John Farrow fand mit Ray Milland und Charles Laughton für die Hauptrollen zwei britische Schauspieler, die es in die US-Traumfabrik verschlagen hatte. Milland spielt den Journalisten und Familienvater George Stroud, der mehr zufällig in eine Mordgeschichte gerät. Laughton, ein angesehener Theaterregisseur und Bühnenstar, der mit seinen Rollen als Captain Bligh von der „Bounty“ und als „Glöckner von Notre-Dame“ auch im Film Karriere gemacht hatte, ist hier der mächtige Medienzar Earl Janoth. Machtbewußt und herrisch regiert dieser Janoth ein Verlags-imperium, manipuliert und schikaniert seine Angestellten. Doch als seine Geliebte (Pauline York) ihm vorwirft, seine zahlreichen jüngeren Gespielinnen ließen sich nur wegen seines Geldes mit ihm ein, tötet er sie im Affekt. Um von seiner Schuld abzulenken, erteilt er Stroud den Auftrag, Nachforschungen in diesem Mordfall anzustellen. Diesem gelingt es nach vielen Wendungen und Überraschungen zum Schluß tatsächlich, den wahren Schuldigen zu entlarven … „The Big Clock“ ist eine ganz auf die beiden überragenden Hauptdarsteller zugeschnittene ebenso intelligente wie ungewöhnliche Kriminalstudie mit einigen eingestreuten Screwball-Motiven. Mit „No Way Out“ hat Roger Donaldson 1987 ein Remake mit Gene Hackman und Kevin Costner in den Hauptrollen vorgelegt, das gegen Ende der Reagan-Ära im Weißen Haus spielt. Als Bonus gibt es eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial, Original Kino-Trailer und ein zwölfseitiges Beiheft. DVD: Spiel mit dem Tode (Film Noir Col-lection 2) Koch Media, München-Planegg 2008, Laufzeit: ca. 94 Minuten

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