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Auf dem richtigen Weg

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Die im 21. Jahrgang erscheinende Kommune präsentiert sich mit ihrer Ausgabe 1/03 im neuen Gewand. Vom monatlichen Erscheinen wechselte die Zeitschrift in einen zweimonatlichen Rhythmus. Gleichzeitig wurde die Seitenzahl von 75 auf 114 erhöht, ein großzügigeres Layout und eine neue lesefreundlichere Grundschrift sollen „auch das Vergnügen bei der Lektüre erhöhen“. Neben der Struktur- und Formatänderung soll vor allem die Betonung des Wortes „Forum“ im Untertitel „Forum für Politik, Ökonomie und Kultur“ signalisieren, daß „die Beschleunigungen des Themen- und Ereignisdurchsatzes sowie eines oft künstlich forcierten Erregungspotentials ein Gegengewicht durch grundsätzlichere Gedanken und Analysen gut vertragen können“. Man hat sich viel vorgenommen, kommt aber nicht umhin, an die Realitäten des schwierigen Marktzugangs und der geringen finanziellen Mittel zu erinnern. Eine Klage, die inzwischen den allermeisten Zeitschriften und Zeitungen, die nicht gerade ausschließlich Lifestyle-Bedürfnisse bedienen, bekannt vorkommen dürfte. Dabei hat die Kommune einen weiten Weg hinter sich. Vom Theorieorgan des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) – was heute als „parteiförmige Publizistik mit einem zielgerichteten Geschichtsbild“ bezeichnet wird – bis hin zu einer Publikation mit Forumscharakter und einer spezifischen Mischung aus Essays, Kommentaren, Expertisen und Reportagen kann sich diese Entwicklung alles in allem sehen lassen. Zwar behauptet die Redaktion, sich „keiner Partei verschrieben und eine Distanz selbst zu jenem Projekt gewahrt (zu haben), an dessen Existenz sie selbst nicht unbeteiligt war: Rot-Grün“, aber eine gewisse Affinität zu den Grünen läßt sich nicht verbergen. In der aktuellen Ausgabe befassen sich gleich mehrere durchaus lesenswerte Texte mit dem problematischen Verhältnis zwischen den USA und Europa. Während einerseits die Hauptursache für die Meinungsverschiedenheiten in den Unterschieden zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Rechtsverständnis geortet wird, wird den USA andererseits ein „gefährlicherer Unilateralismus“ bescheinigt, auf den vor allem in Deutschland mit einer Mischung aus „Ignoranz, Antiamerikanismus und sachlicher Kritik“ reagiert wird. Im Schwerpunkt untersucht Gerd Koenen Hitlers Rußlandbild, wobei er „Ambivalenzen im deutschen Drang nach Osten“ feststellt. Noltes These vom „kausalen Nexus“ zwischen Bolschewismus und Nationalsozialismus stehe den „Auffassungen vieler seiner radikalsten Kritiker weitaus näher, als diese wahrhaben möchten“. Zwar beschreibt der Autor diesen Nexus als „Dauerentzündung der imperialen Fantasien“, bestimmend sei jedoch gewesen, daß die NS-Führung vom bolschewistischen Rußland und der Sowjetunion Stalins „kein kohärentes Bild hatte, eher ein Schüttelbild“. Die Vorstellung eines Bedingungszusammenhangs zwischen kommunistischer Revolution und faschistischer Gegenrevolution sei aber „zur vorherrschenden Auffassung der Historiographie überhaupt geworden“. Kontakt: Kommune, Postfach 90 06 09, 60446 Frankfurt. Der Einzelpreis beträgt 10 Euro, das Jahrsabonnement kostet 55 Euro.

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