Dienstag, 9. September 2014
Filmregisseur Christian Petzold zitiert im Interview der Berliner Zeitung die Regielegende Elia Kazan, dem zufolge nur zwei große Entertainer existiert hätten: Adolf Hitler und Elvis Presley. Daß die Faszination des Tausendjährigen Reiches noch immer anhält, weil dessen Geschichte noch immer nicht auserzählt ist, beweist abends im Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz die Buchvorstellung von Peter Berling, der manchem Leser – ohne es zu wissen – auch durch die fiktiven Interviewfilme Alexander Kluges bekannt sein dürfte, etwa als Kondomfabrikant Willem Müller Rosé in dem Gespräch über das genormte „Europäische Kondom“.
Berlings neuer Roman „Der Chauffeur“ verfolgt die – historisch verbürgte – Suche von Reichsführer SS Himmler nach dem Heiligen Gral, die Berling auf der Internetseite des Europa Verlages Berlin – München – Wien auch im Video-Interview erläutert. Überhaupt wartet der Europa Verlag Berlin – München – Wien (nicht zu verwechseln mit dem Europa Verlag Zürich) mit bemerkenswerten Buchveröffentlichungen auf: etwa mit David Engels Titel „Auf dem Weg ins Imperium: Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der römischen Republik. Historische Parallelen“ , der Autobiographie von Hans Ulrich Abshagen („Generation Ahnungslos. Wie ich auszog, um für Hitler den Krieg zu gewinnen“), dem US-amerikanischen Historiker Sean McMeekin und seiner Studie „Juli 1914. Der Countdown in den Krieg“ (in der Rußlands und Frankreichs Anteil am Ausbruch des Ersten Weltkriegs herausgestellt wird), den autobiographischen Notizen von Arnulf Baring („Der Unbequeme“), Dominik Gepperts europapolitischem Vademecum („Ein Europa, das es nicht gibt“) oder David Marshs Abrechnung „Beim Geld hört der Spaß auf. Warum die Eurokrise nicht mehr lösbar ist“.
Sonnabend, 13. September 2014
„Salzgitter II“: Der Vorsitzende des angeblichen Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, fordert von der deutschen Öffentlichkeit respektive Politik, in der Debatte um den IS-Terror zu „differenzieren“ – andernfalls sei der öffentliche Frieden in Deutschland nicht aufrechtzuerhalten. Die Unverschämtheiten und Frechheiten dieses Moslems hören einfach nicht auf. Die Ausländerbehörde sollte den Mann zu sich bestellen und ihm einen Laufpaß aushändigen.
Realityrest: „Mensch, schieb ab!“, sprich: Ausweisung ist ein Menschenrecht.
Montag, 15. September 2014
Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg, bei der die AfD unerwartet erfolgreich in die Landesparlamente eingezogen ist, zeigt die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Titelseite ein Bild von Nigel Farrage mit strahlendem Siegerlächeln, den Kopf schräg, die Augen zusammengekniffen – bis ich die Untertitelung lese: Angeblich ist es doch Bernd Lucke. Die Annäherung zur Ukip wird also doch von oben vorangetrieben.
Die Berliner Zeitung rezensiert die neueste Tagebuch-Veröffentlichung von Martin Walser („Schreiben und Leben: Tagebücher 1979–1981“) und zitiert dabei Walsers Einlassungen zu Auschwitz: „Wenn ich jetzt an Deutschland denke, denke ich immer unwillkürlich und ohne daß ich dagegen irgendetwas tun kann, an Auschwitz und an die deutsche Teilung. Ich war nie der Meinung, daß Auschwitz von einzelnen Tätern verantwortet werden könnte. Das kann nur national getragen werden.“ Auch aus Walsers Rede „Auschwitz und kein Ende“, gehalten zur Eröffnung einer Ausstellung mit Zeichnungen von KZ-Häftlingen, wird zitiert: „Seit Auschwitz ist noch kein Tag vergangen. (…) Ein einziges Bild aus einem KZ, und wir haben nichts mehr zu sagen. (…) Auschwitz ist nicht zu bewältigen. Entstehe daraus, was wolle. Wir können das nicht dem oder jenem zuschieben.“ – Vor diesem Hintergrund erscheint Walsers Klage über die „Moralkeule“ Auschwitz vor allem als Bumerang.
Mittwoch, 17. September 2014
„Salzgitter II“: Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), wirft der AfD Hetze vor. Laut Süddeutscher Zeitung äußerte sie in der Rheinischen Post: „Die AfD macht Stimmung gegen Migrantinnen und Migranten, Muslime, Homosexuelle und behinderte Menschen.“ Damit verschärfe sie nur die Probleme, statt zu ihrer Lösung beizutragen. – Wie wahr: Wenn die Probleme auch noch angesprochen werden, dann werden die Schuldigen ja wirklich benannt (sprich: stigmatisiert). Das ist wirklich verantwortungslos. Wie sollen die sich so aus ihrer Täterrolle lösen können?
Özoguz ist eine Desintegrationsbeauftragte. Sie trägt definitiv nicht dazu bei, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Wie auch, wäre ja Mitarbeit an einem rassistischen, völkischen Konstrukt von vorvorgestern.
Donnerstag, 18. September 2014
Politisch korrekte Unterwerfung nun auch in der Bilduntertitelung der Berliner Zeitung in dem Bericht „Flüchtlinge und Unterstützer besetzen Parteizentrale der Grünen“. Wörtlich heißt es dort: „Die deuteten an [sprich: drohten], in den kommenden Tagen auch CDU und SPD besuchen [sprich: stürmen] zu wollen.“
„Salzgitter II“: Simone Peter, Bundesvorsitzende der Grünen, ist gegen das Gesetz zur Anerkennung Mazedoniens, Serbiens und Bosnien-Herzegowinas als sichere Drittstaaten. Sinti und Roma sollen also in Deutschland bleiben dürfen – und mithelfen, den deutschen „Antiziganismus“ nach Kräften zu fördern. In der Berliner Zeitung dämonisiert Kerstin Krupp den designierten ungarischen EU-Kommissar Tibor Navracsics wegen seiner bisherigen Tätigkeit als Justizminister der aktuellen Orbán-Regierung. Die Berufung von Navracsics, so Krupps Fazit, wäre für Europa „eine Katastrophe“. In der Süddeutschen Zeitung schreibt Thomas Galli – Kriminologe, Jurist und Leiter der Vollzugsanstalt Zeithain im sächsischen Glaubitz – über den „Krieger in uns“. Anlaß ist der IS-Terror. Doch das Halli-Galli-Theorem dieses Kommentars halluziniert einen Zusammenhang von Armut und Gewalt, der angeblich eindeutig erwiesen sei. Deshalb, so sein Fazit, müßten wir (Deutschland, der Westen) noch mehr von unserem Reichtum abgeben und die Flüchtlinge aus Krisenregionen noch besser unterstützen. Bomben und Gefängnisse würden nicht helfen: „Die IS-Krieger können wir langfristig nur besiegen, wenn wir den Krieger in uns im Zaun halten und ihm einen Samariter zur Seite stellen.“ – Ist es jetzt meine Schuld, wenn mir dazu nichts mehr einfällt? Oder: Ist es nicht vielmehr so, daß wir dem Samariter hierzulande den Krieger zur Seite stellen müssen?
Während der von US-Konzernen finanzierte Taxi-Dienst Uber aggressiv in den deutschen Markt dringt, plant die Nasa – so die Süddeutsche Zeitung – als nächstes ein „Taxi ins All“. So illustrieren beide Berichte in der Zeitung (obgleich ohne redaktionellen Zusammenhang) auf beiläufige und doch überzeugende Weise die noch immer vorhandene Dominanz der USA.
Freitag, 19. September 2014
Britannia rules in Rehab / I said No, No, No.
Montag, 22. September 2014
Rothfunk – im Deutschlandfunk heute Interview mit Claudia Roth. Es ist erneutes Beispiel für die beständige politische Agenda der Sendung „Informationen am Morgen“, in der nahezu nur führende Politiker der Grünen und der Linken interviewt werden. Claudia Roths Fazit mit Blick auf den IS-Terror und die bedrohten Kurden: „Wenn bombardiert wird, hilft das den Menschen überhaupt nicht.“ Deutschland solle – im Gegensatz zur Absicht von Bundesinnenminister Thomas de Maizière – noch mehr Flüchtlinge aufnehmen als bisher und sich dann um ein „Resettlement“ der Betroffenen kümmern.
Im DLF-Mittagsmagazin „Umwelt und Verbraucher“ betreibt Moderator Georg Ehring wahrheitswidrige Propaganda für die Klimakirche und faselt – mit Blick auf die gestrigen weltweiten „Klima“-Demonstrationen – von der stetig steigenden Klimatemperatur.