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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Der kleine de Gaulle und der große Rat

Der kleine de Gaulle und der große Rat

Der kleine de Gaulle und der große Rat

 

Der kleine de Gaulle und der große Rat

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Was ist das eigentlich für ein Weltsicherheitsrat, der befehlen kann: Feuer frei, wer gerade Zeit, Laune und vor allem noch ein paar alte Rechnungen offen hat? Und dann ziehen alle los, deren Pistolenhalfter sowieso griffbereit an der Wand hängt. Nicolas Sarcozy, früher Freund aller Maghreb-Diktatoren, dieser kleine de Gaulle, der sich den bequemen Krieg persönlich und mit quengelndem Nachdruck wünschte, zuerst, um ihn gruppiert wieder so eine „Koalition der Willigen“ mit Weltmachtambitionen und postimperialistischen Geltungsansprüchen.

Wenigstens ohne Deutschland, das in Person der rotgrünen Schröder, Fischer, Scharping vor Gericht gehörte für die Bombardements serbischer Städte 1999, die der halbkriminellen, halbislamistischen UCK-Clique für deren Separatistenstaat Kosovo Feuerschutz geben sollten – damals ganz ohne UNO-Mandat, mit einem falschen Massengrab als verlogenem Anlaß und nur auf Wunsch von USA und NATO.

Der Wunsch des Westen nach dem großen Aufräumen

Mag ja sein, daß es mit dem Gaddafi-Clan nicht die Falschen trifft, aber es trifft sie nicht allein, zumal die Angreifer die Grenzen ihres zweifelhaften Mandats schon jetzt nicht interessieren. Als die russische Armee Grosny ausradierte, kam niemand darauf, etwa den Tschetschenen zu helfen, weil Rußland im Sicherheitsrat sitzt und als ehrenwerter Partner gilt, ebenso wie das nationalkapitalistische China mit kommunistischer Führung, das in Geschichte und Gegenwart schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit ansammelte.

Vor Iran und Nordkorea knickt man weitgehend ein, aber Libyen bietet schon von Lage und Relief her ein verlockendes Schußfeld, selbst für die alte Kolonialmacht Italien, die von Pietät ebenso wenig angekränkelt ist wie die Grande Nation, deren Algerienkrieg und Sahara-Atombombentests längst vergessen sind. Auch das Emirat Katar darf seine Bomben werfen, ein absolutistischer Zwergstaat ohne Gewaltenteilung, ohne Parlament, ohne Parteien, dafür mit Scharia. Sie alle wollen Libyen mit aufgerüstetem Sendungsbewußtsein den Frieden und vor allem die Demokratie bringen. Was für ein daher geschwindelter Unfug!

Egal was man von Gaddafis Skurrilitäten halten mag: Libyen hat nach seiner Revolution die Ölindustrie verstaatlicht und sich über Jahrzehnte als renitentester Gegner des Westens profiliert. Genau dafür soll es jetzt bluten, und Gaddafi soll ausgeschaltet werden – in einem jener asymmetrischen Kriege, die nur Opfer auf der angegriffenen Seite kennen. Schon jammert die Arabische Liga, die den Krieg mit verlangt hat und sich der Illusion hingab, die Angreifer würden nur den Aufständischen von Bengasi Entsatz verschaffen. Aber Bengasi ist nur Anlaß für das große Aufräumen aus der Luft, das sich der Westen schon so lange wünschte.

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