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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Smolensk reloaded

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Um an dieser Stelle an meinen letzten Blog anzuknüpfen, in dem es auch um das Thema Verschwörungstheorien ging: Diese Theorien haben seit dem Absturz des polnischen Regierungsflugzeuges, in dem sich unter anderem der polnische Staatspräsident Lech Kaczy?ski befand, „naturgemäß“ Hochkonjunktur. In der Tat bieten die Umstände dieser Katastrophe, deren endgültige Klärung, sofern es überhaupt dazu kommt, noch aussteht, jede Menge Anlaß für Spekulationen. Diese entzünden sich zum Beispiel am Verhältnis von Kaczy?ski zu Putin, das bekanntermaßen, um es vorsichtig auszudrücken, „angespannt“ war.

Aus russischer Sicht gehörte Kaczy?ski mit zu den Protagonisten einer Art „Cordon sanitaire“ um Rußland, zu denen auch der geplante und dann unter Obama verworfene amerikanische Raketenschild in Osteuropa gehören sollte. Ein anderer Putin-„Freund“, nämlich Georgiens Präsident Michail Saakaschwili, hatte wohl genau diese Spannungen im Visier, als er dunkel raunte, es gebe etwas „unglaublich Böses“ im Zusammenhang mit Kaczy?skis Absturz und ergänzte: „Ich meine die Art und Weise, wie er starb. Natürlich gibt es da eine Symbolik. Ich möchte das nicht weiter kommentieren.“

Der deutsche Journalist Gerhard Wisnewski, der immer wieder Wägenswertes zu Tage fördert, manchmal seine Spekulationen aber auch deutlich überzieht, versuchte diese Worte zu kontextualisieren. Er verweist unter anderem darauf, daß der georgische, regierungsnahe Fernsehsender imedi am 13. März 2010, ganz im Stil von Orson Welles’ „Krieg der Welten“, einen fiktiven Film über eine russische Invasion Georgiens ausstrahlte.

In diesem Film soll laut Wisnewski auch ein Flugzeugabsturz vorgekommen sein; abgestürzt sei die Maschine des polnischen Präsidenten Kaczy?ski, einem Freund von Saakaschwili; hier allerdings nach einer Bombenexplosion. Gut einen Monat nach diesem Film sei aus der „Fiktion“ dann Realität geworden. Was damit ausgesagt werden soll, liegt auf der Hand: Die Russen könnten beim Tod Kaczy?skis die Hände in irgendeiner Art und Weise im Spiel gehabt haben.

Eine „Schikane“, die zur Katastrophe führte?

In Richtung auf ein russisches Komplott gehen auch die Argumente, die Polskaweb News vorträgt. Hier wird im Zusammenhang mit dem Absturz der polnischen Regierungsmaschine, in der sich neben Kaczy?ski viele hochrangige polnische Politiker und Militärs befanden, der Plan einer „politischen Schikane“ ausgebreitet, der die „schlimmste Katastrophe der polnischen Nachkriegsgeschichte verursachte“ (siehe den Beitrag „Smolensk Tragödie: Wollte Moskau Kaczy?ski nur schikanieren?“).

Im Mittelpunkt der Spekulationen steht hier der russische Fluglotse Pawel Pljusnin sowie ein dubioser „Besucher“ im Tower, dessen Stimme auf dem Voicerecorder leise zu hören sein soll. Pljusnin ließ die heranfliegende polnische Tupolew wissen, daß die schlechte Sicht eine Landung auf dem Smolensker Militärflughafen nicht zulasse. Er verwies deshalb auf alternative Flughäfen in Moskau oder Minsk.

Kaczy?ski soll bei der Meldung förmlich „explodiert“ sein und gemutmaßt haben, daß der Kreml „uns nicht in Katyn haben will“. Ein rechtzeitiges Eintreffen bei den Katyn-Feierlichkeiten sei ausgeschlossen, so Kaczy?ski, wenn man nicht in Smolensk lande. Nach einigem Hin und Her um die Erteilung der Landeerlaubnis setzten sich die Polen durch. Nicht wenige „Beobachter“ mutmaßen, daß Kaczy?ski hier die treibende Kraft war, weil der Pilot sich nicht habe durchsetzen können.

Verwiesen wird auf einen Fall im August 2008, als Kaczy?ski einen Piloten nötigen wollte, in Tiflis zu landen, obwohl in Georgien Kriegsrecht herrschte. Der Pilot widersetzte sich und landete in Aserbaidschan; Kaczy?ski soll darüber so ungehalten gewesen sein, daß er den Piloten feuern lassen wollte.

Der erschütterte Putin

Nachdem seitens der Tupolew signalisiert worden war, auf jeden Fall zu landen, soll Fluglotse Pljusnin „widerwillig und verwirrt“ „irgendwelche Daten“ durchgegeben haben. Nicht von der Hand gewiesen werden kann, daß er sich in Widersprüche verwickelt hat; so sprach er unter anderem davon, daß der Pilot „nicht gut Russisch“ gesprochen habe. Tatsächlich dokumentiert der Voicerecorder wohl das Gegenteil.

Und noch etwas im Zusammenhang mit Pljusnin stimmt nachdenklich; er berichtete laut Polskaweb zum ersten Mal davon, daß es vier Landeanflüge seitens der Präsidenten-Tupolew gegeben habe; tatsächlich war es wohl aber nur ein einziger Versuch. In den Medien wurde die Fehlinformation von den angeblichen vier Landeanflügen dann schlicht als „Übersetzungsfehler kommuniziert“.

Die Polskaweb-Theorie bietet zweifelsohne Argumente, die nicht so leicht zu entkräften sind. Falls nämlich tatsächlich nur geplant gewesen war, Kaczy?ski durch einen Vorwand die Landeerlaubnis zu verweigern, dürfte dieses Ende Putin in der Tat „überrascht“ haben. Daß ausgerechnet er jetzt die Untersuchungen zum Absturz leitet, wird vor allem diejenigen bestätigen, die in ihm den Drahtzieher der Smolensker „Schikane“ vermuten.

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