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Endstation Humor

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Matze Brodkorb und sein Kasperletheater von „Endstation rechts“ sind weißgott nicht um Albernheiten verlegen. Ob man sich nun für die etwas gequält lustigen „Storch Heinar“-Motive begeistern kann oder nicht: In seltenen Fällen findet man dort auch interessantes.

„Der kleine Lord“ war gestern

Kurz vor Heiligabend hat Brodkorbs eifriger Mitarbeiter Oliver Cruzcampo nun ein ganz besonderes Schmankerl aufgetrieben: Anstelle des Klassikers „Der kleine Lord“ mit Sir Alec Guinness wird dieses Jahr zur Weihnachtszeit der Kurzfilm „Der kleine Nazi“ von Petra Lüschow empfohlen.

In den Artikel eingebunden ist auch ein Filmausschnitt aus der ZDF-Mediathek. Dort kann man sich die Familie Wölkel unter dem hakenkreuzgeschmückten Weihnachtsbaum ansehen, wie Luger-schwingende Oma, krawalliger Sohn – der das Deutsche Kreuz seines Großvaters aufträgt – und der Rest der Familie Bescherung feiern. Daß ein israelischer Gast zu Besuch kommt, stört nicht weiter, da dieser blind ist. So kann dann also der hitlergrüßende Weihnachtsengel auf ein besinnliches kleines Fest hinabschauen.

Peinlich, platt und plakativ

Wie eine solche Absurdität den deutschen Kurzfilmpreis gewinnen und mit Attributen wie „ideenreich, bis an die Schmerzgrenze ironisch und ohne Einschränkungen sehenswert, ein Genuss nicht nur zur Weihnachtszeit“ bedacht werden kann, ist mir schleierhaft. Auch „urkomische Einfälle“ sehe ich zumindest in besagtem Ausschnitt nicht. Zum Schmunzeln regen allenfalls die hysterischen Reaktionen von Mutter und Vater Wölkel an: „Der Engel grüßt nicht den lieben Gott! Der grüßt… Adolf Hitler!“

Sowas muß doch nun wirklich nicht sein. Da sind ja selbst die „Hitler, Hitler, Hitler“-Ergüsse des „Geschichtslehrers der Nation“ origineller – und kommen vor allem nicht krampfhaft witzig daher. „Mal so richtig deutsche Weihnachten feiern“… Da hat sich irgendein Drehbuchschreiber-Knilch aber nicht besonders ins Zeug gelegt. Daß man den ärmlichen Juxfilm bei „Endstation rechts“ goutiert, wundert mich wenig: „Der kleine Nazi“ kommt mit dem gleichen Hampelmannhumor daher wie die unzähligen „Storch Heinar“-„Leibchen“.

Wenn das der Storchenführer wüßte

Ich frage mich ein wenig, was „Storchenführer“ Brodkorb wohl von diesem unheimlich kreativen Kurzfilm halten mag. Da es sich bei ihm um einen durchaus kritischen Menschen – einen studierten Philosophen gar! – handelt, wird er vielleicht mit den Augen gerollt haben. Wie wohl auch so mancher „Endstation rechts“-Leser, denn ich möchte behaupten, daß mindestens ein Drittel aller Zugriffe auf diese Seite von Konservativen stammt. Viele sind angenehm berührt, daß Brodkorb zu differenzieren weiß, anstatt nur herumzukrakeelen. Oliver Cruzcampo hat da vielleicht noch ein wenig Nachhilfe nötig.

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