Wilders markiert das Scheitern eines rechten Ansatzes, die Gesellschaft revolutionär ändern zu wollen. Auch die AfD folgt dem, zumindest in Teilen. Wie in den Niederlanden erreicht man damit aber kaum mehr als ein Drittel der Wähler. Das ist in westlichen Wohlstandsgesellschaften eben so, und nicht zu ändern. Die Wählerbeschimpfung als „dummer Michel“ oder „Schland“ für alle, die nicht dem neurechts-sozialpatriotischen Ansatz folgen wollen, auch hier im Forum, zeigt, daß es am Ende auch nicht mehr um das Erringen einer gesellschaftlichen Mehrheit geht – Demokratie ist nicht nur den Links-Woken zu anstrengend. Wer die westlichen Gesellschaften noch retten, das heißt vom postdemokratisch-linksliberalen Kurs abbringen will, wird übergeordnete Agenden finden müssen, die eine echte Mehrheit ansprechen. Meloni, Orbán und Trump haben das geschafft, jeder auf die für sein Land passende Weise; Le Pen könnte es vielleicht in Frankreich schaffen. Dort wäre es ein zurück zum Nationalismus Clemenceaus oder De Gaulles. Wilders muss als Gescheiterter angesehen werden, und das gilt auch für die aktuelle AfD. Ich bezweifele aber, daß das bald zu einem Umdenken rechts der Mitte führt.