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Böllern, Ballern, Schwitzen: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Böllern, Ballern, Schwitzen: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Böllern, Ballern, Schwitzen: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Böllern, Ballern, Schwitzen
 

Kaisers Royaler Wochenrückblick

Böllerverbot wegen arabischen Influencern, blutige Hände in Damaskus und eine Debatte über primäre Geschlechtsorgankontrollen am Saunaeingang. Das Jahr fängt ja gut an. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Ein arabischstämmiger Influencer hat am Silvesterabend im Berliner Stadtteil Neukölln eine Rakete in eine Wohnung abgefeuert, was einen Brand auslöste – und das Ganze für seine Follower gefilmt. Für viele deutsche Journalisten kann es darauf nur eine logische Reaktion geben: Das allgemeine Böllerverbot muß endlich her! Damit ist in den ersten Tagen des neuen Jahres schon klar: Rationalität und agendafreier Journalismus wird man in den meisten hiesigen Medien auch 2025 weiterhin so vergeblich suchen, wie einen waschechten Kriegsflüchtling an einer der bundesdeutschen Grenzen.

Ein Islamist ist ein Islamist ist ein Islamist ist ein Islamist. Das mußten dieser Tage auch die kulturnaiven Grünen erfahren. Namentlich die blauäugige grüne Außenministerin Annalena Baerbock. Diese ist zu einem hoch bis übermotivierten Besuch nach Syrien gereist, um dort mit den neuen Machthabern die Zukunft des „befreiten“ Landes nach dem Sturz von Baschar al-Assad zu besprechen. Oberbefreier Ahmed al-Scharaa, von der Islamisten-Organisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS, auf Deutsch: Organisation zur Befreiung Syriens), zeigte der feministischen Außenpolitikerin allerdings erst einmal, welch winterlich kalter Wind im Zuge des neuen arabischen Frühlings für die Frauen in dem vorderasiatischen Staat neuerdings weht.

Kein Handschlag in Damaskus

Bei der Begrüßung verweigerte der „geläuterte Ex-Terrorist“ der Frau aus Deutschland den Handschlag – und legte die blutige Kämpfer-Pranke stattdessen lieber auf die eigene stolz geschwollene Revoluzzer-Brust. Immerhin gab es dazu so etwas wie eine angedeutete Verbeugung. Allerdings hatte diese natürlich nicht annähernd die Demuts-Qualität, die die Verneigungen ihres parteieigenen Schweinebauers Robert Habeck haben, wenn dieser mal wieder in einer arabischen Scheich-Monarchie wie Katar auf Energie-Betteltour ist. Trotzdem entsprach die Geste offenbar voll und ganz den Erwartungen der Polit-Touristin aus Berlin.

„Schon als ich angereist war, war mir jedenfalls klar, daß es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird“, sagte Baerbock, nachdem die Bilder des Affronts durch die deutschsprachige Presse gegangen waren. Genauso klar habe man den Gastgebern aber gemacht, daß man diese Praxis mißbillige. Vor allem habe man im Gespräch klargemacht, daß Frauenrechte ein Gradmesser dafür seien, wie frei eine Gesellschaft ist, betonte die Chefin des Auswärtigen Amtes.

Davon waren die knallharten Islamisten von Damaskus offenbar schwer beeindruckt. Jedenfalls, wenn man Baerbock Glauben schenken darf, wenn sie sagt: Ganz so schwierig habe da am Ende des Gesprächs ein Handschlag nicht mehr gewirkt. Ihr französischer Amtskollege, Jean-Noël Barrot, war übrigens nicht ganz so zurückhaltend wie die deutsche Grüne. Zwar hat dieser, wie man es den Medienberichten und den Schilderungen Baerbocks entnehmen kann, bei der Begrüßung seine Hand zunächst ebenfalls nur auf die eigene Brust gelegt, dann hat er aber wohl den ganzen Mut eines europäischen „Ungläubigen“ zusammengenommen – und doch kurz, wie ein richtiger Mann, die heilige Hand des Islamisten-Führers ergriffen.

Männer in der Frauensauna?

In Deutschland diskutiert man derweil gerade mal wieder darüber, welche Kriterien eine Person erfüllen muß, um zum Eintritt in eine reine Frauensauna berechtigt zu sein. Der Deutsche Sauna-Bund hat diesbezüglich kürzlich in einem Leitfaden deutliche Hinweise ausgegeben. Und jetzt kommt es knüppeldick: Er rät dazu, ausschließlich biologischen Frauen Eintritt in Frauensaunas zu gewähren!

Wörtlich heißt es in der Handreichung: „Zum Eintritt in diese, insbesondere auch die Frauensauna, sind nur Personen berechtigt, deren primäre Geschlechtsmerkmale entsprechend sind. Der Eintrag des Geschlechts beim Standesamt und/oder im Reisepaß sind nicht entscheidend.“ Mehr noch: Um sicherzustellen, daß in den Frauensaunen eine möglichst geringe Penisdichte vorherrscht, empfiehlt der Verein, das Personal solle bereits beim Ticketverkauf „Sichtkontrolle des Erscheinungsbildes“ durchführen.

Bestünde danach noch Unklarheit, ruft der Verband zum Kontrollieren des Ausweises auf. „Bestehen auch dann noch Zweifel, ist der Gast darauf hinzuweisen, daß für den Zugang zu dem entsprechenden Bereich das primäre Geschlechtsmerkmal ausschlaggebend ist“, heißt es in der Empfehlung. Und weiter: Sollten erst im Saunabereich Zweifel am Geschlecht der Gäste aufkommen, könnten Saunabetreiber auch einen Verweis aussprechen.

In Bezug auf das neue „Selbstbestimmungsgesetz“ weist der Verband darauf hin, daß auch unter der neuen Rechtslage weiterhin das Hausrecht gelte. „Die Polizei ist zwecks Durchsetzen des Hausrechts anzufordern.“ Amen, kann man da nur sagen!

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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