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Neue Streiks: Sozialverein mit angeschlossenem Bahnbetrieb

Neue Streiks: Sozialverein mit angeschlossenem Bahnbetrieb

Neue Streiks: Sozialverein mit angeschlossenem Bahnbetrieb

Anzeigetafel auf einem Bahnhof mit Aufschrift Streik!
Anzeigetafel auf einem Bahnhof mit Aufschrift Streik!
Bahnstreik (Symbolbild): Fahrgäste werden ihn kaum bemerken Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
Neue Streiks
 

Sozialverein mit angeschlossenem Bahnbetrieb

Bei der Bahn wird gestreikt – schon wieder. Das kaputte Staatsunternehmen, angeblich die Zukunft der Mobilität, steht damit sinnbildlich für den Zustand Deutschlands. Bessere Werbung für das Auto kann es gar nicht geben. Ein Kommentar.
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Wenn das von der Politik so bezeichnete „Verkehrsmittel der Zukunft“ seinen Kunden dringend rät, ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen, ist man im Deutschland des Jahres 2023 angekommen. Immerhin ist man dann auch mal angekommen, bei der Bahn bleibt zumindest das pünktliche Erreichen des Ziels immer öfter ein Wunschtraum. Bei traurigen 58 Prozent lag die Pünktlichkeitsquote des Unternehmens, das offenbar nur noch sporadisch einen Schienenverkehr vollzieht.

Gibt es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das einfach 40 Prozent seiner Aufträge nicht wie angekündigt abarbeitet? Die Frage ist rein rhetorisch. Nun wird also wieder gestreikt. Denn das De-facto-Staatsunternehmen wird gleich von zwei Gewerkschaften immer wieder lahmgelegt.

Dysfunktional, kaputt, defizitär

Dieses Mal ist es die Minigewerkschaft GDL der Lokführer. An der Spitze steht Claus Weselsky, der das Meisterstück fertig bekommen hat, ohne Kleinwüchsigkeit einen Napoleon-Komplex mit sich herumzutragen. Seine Gewerkschaft habe die „Messer gewetzt“, läßt er mal hier, mal da verlautbaren. Offenbar, um den ohnehin schon genervten Fahrgästen jetzt so richtig eine mitzugeben.

Die Deutsche Bahn ist ein höchst defizitäres, dysfunktionales Unternehmenskonstrukt, das nur noch deswegen existiert, weil die ausgepreßten Steuerzahler es mit immer weiteren Milliarden finanzieren müssen. Elf Prozent mehr Lohn sind Claus Weselsky nicht genug. Auch die Arbeitszeit ist ihm zu lange. Weniger arbeiten bei fehlenden Lokführern und mieser Pünktlichkeit. Ein geniales Geschäftsmodell.

Werbung für das Auto

Oben schieben sich nutzlose Bahn-Vorstände Millionengehälter zu, unten wetzen Lokführer am Rande des Nervenzusammenbruchs die Messer. Wie das ausgehen wird, darüber braucht sich niemand eine Illusion zu machen. Weselsky und sein Telefonzellenverein haben die Macht, ein ganzes Land lahmzulegen. Die Bahn, offenbar nur noch ein Sozialverein mit angeschlossenem Schienenverkehr, steht so sinnbildlich für ein Land, das nicht mehr kann und nicht mehr will. Kein streikender Bäcker könnte sich solche Sperenzchen erlauben.

Es gibt aber auch gute Nachrichten. Mehr Werbung für den Individualverkehr – das Auto – kann man gar nicht machen. Wer jetzt noch keinen Führerschein besitzt, sollte schnell einen machen – oder darauf hoffen, daß die KI Lokführer möglichst schnell ersetzt.

Bahnstreik (Symbolbild): Fahrgäste werden ihn kaum bemerken Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
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