Akademische Gleichschaltung: „Cancel Culture“ als akademische Gleichschaltung

Der Historiker Egon Flaig (Archivbild) Foto: wikimedia.org/Jonas Rogowski mit Lizenz CC BY-SA 3.0 https://bit.ly/3mTXKus

Akademische Gleichschaltung

„Cancel Culture“ als akademische Gleichschaltung

Kommentar

03. August 2023

Autor: Thorsten Hinz

14 Kommentare

Die Ausladung des Althistoriker Egon Flaig durch die Universität Erlangen ist mehr als ein weiterer Fall von „Cancel Culture“. Diese Art der Selbstgleichschaltung kommt aus den verfaulten Innereien eines kranken Betriebssystems. Ein Kommentar von Thorsten Hinz.

IHR DIGITALER ZUGANG.

Einfach registrieren und weiterlesen.

Alle Artikel auf JF online frei
Die JF schon jeden Mittwoch als E-Paper und via App
Frei mitdiskutieren im Kommentarbereich der JF

4 WOCHEN FÜR
0 EURO TESTEN.

Kommentare anzeigen

Kommentare

René de Bakker sagt:

5. August 2023 um 14:58 Uhr

Schreibe ich einen noch besseren Kommentar, wird er wieder abgefangen.
So ist es offensichtlich jetzt: man darf im allgemeinen kritisieren, Wenn es konkret wird, wird eingegriffen. Gut um zu wissen. Es wird noch schlimmer werden.

Vor kurzem starb Sinéad O’Connor. Ich habe sie nicht wirklich gekannt, sah aber eine Sendung über sie. Die hat in Amerika die Wahrheit gesagt, und das Bild des Papstes vor Kamera zerrissen. Ich bewundere über die maßen.
wotancc sagt:

4. August 2023 um 10:09 Uhr

Bleibt die fast schon philosophische Frage: Was ist heutzutage gefährlicher für einen Mann, sich mit dem „Betriebssystem“ anzulegen oder mit zwei Geschöpfen der Weiblichkeit…
FritzH sagt:

4. August 2023 um 9:10 Uhr

Das Mittelalter kehrt zurück. Alle Ansichten, welche denen der ‚Obrigkeit‘ widersprechen, d.h. der Clique, die bestimmt was Wahrheit ist, damals die katholische Kirche, werden unterdrückt und verfolgt. Was damals galt, gilt auch heute noch: wenn die ‚Obrigkeit‘ ihre Ideologie nicht mehr mit geistigen Mitteln verteidigen kann, greift sie zu Unterdrückung und Gewalt. Bleibt nur zu hoffen, daß nicht schon bald wieder die Scheiterhaufen aufflammen.
Der Bär sagt:

4. August 2023 um 6:47 Uhr

Nicht anderes kenne ich aus dieser Uni! Dieser FB sitzt mit PoWi und Soziologie in einem Haus. Ich sehe da Antifa sowie Neofeministen und daher kaum andere Studenten.
Argumente und Respekt gegenüber einer offenen Diskussion gibt da selten. Auch werden von den dortigen Räumlichkeiten und Studenten entsprechende Demos organsiert.
Veronika BatzJevec sagt:

3. August 2023 um 22:34 Uhr

Normative: und suche das HIMMELREICH zu erlangen (Erlangen)“. Die Universität beherbergte viele Potentaten und Wissenschaftler ( Ohm, F J Strauss, u v a ). Dreimal durch Feuer zerstört, erlebte die Stadt auch dank Siemens wirtschaftliches und kulturelles Ansehen… LINKE und NSDAP folgten der „Neuen Sachlichkeit-Phase“ und bestimmten den politischen Werdegang… das LINKE ELEMENT unter Studenten war ab 1968 stark vertreten! Dem vis a vis wirkten diejenigen Studenten die die „Deutsche“ Kultur schätzen und im Mythos“ der „Schlagenden Verbindungen“ weiter tragen.
Deren Kameraderie, die Art und Weise wie man junge Frauen behandelt ( von den Troubadours) stand auf einem unvergleichlichen Niveau der Nachkriegsgeschichte. Es lebt in meiner Erinnerung an Erlangen und pulsiert noch heute in meinen Adern!
( Pöbel gegen Nobilität?) Selbst beobachtet und erlebt. Und das nur nebenbei… Ich fand das Himmelreich jedoch zu Erlangen nicht!
René de Bakker sagt:

3. August 2023 um 17:12 Uhr

Ein „normatives Fundament“ für die Wissenschaft.

Diese neue Begründung der Wissenschaft lautet: sie ist als solche unerwünscht. Der letzte (blinzelnde) Mensch: wir haben das Glück erfunden! Wer am letzten lacht, lacht am besten.

Schafft man Gott ab, kommt die bleierne Zeit. Schafft man die Wissenschaft ab, kommt das Absurde.

Das Abendland ist zwar christlich, aber sein anfängliches Fundament ist griechisch. Die Idee der Wissenschaft, auch der Theologie, ist griechisch (techne-logos).

Allumfassende Probleme können nur durch einen Rückgang auf ihren Anfang gesichtet werden. Das heute sich überall aufdrängende endzeitliche verlangt einen solchen Rückkehr.

Wir sollten uns in die Lage vor Parmenides hineindenken (, dabei aber ganz modern bleiben).

Nur dann kann sich eine Zukehr des Uralten, des unbezweifelbaren, ereignen.

Ohne Hoffnung. Die rechnet schon mit etwas. Nur Verzweiflung, die an sich selbst ver-zweifelt, lichtet, hebt das schwere unbezweifelbare. Es ist, unscheinbar, ganz nah und darum schwer zu fassen.

Die Wissenschaften haben uns manches lebenerleichterndes geschenkt. Aber eines nicht: Ruhe. Warum ist fast nie wirklich gefragt worden, warum das so ist?
1. Thomas Steinhart sagt:
  
  3. August 2023 um 19:07 Uhr
  
  Guten Abend, ich bin nun schon jenseits einer Dekade Leser dieses Blattes – Ihr Beitrag berührt mich und kann dem Geschriebenen viel abgewinnen! Zu Ihrer Schlußfrage; Gute Frage…. Ich kann mich an keinen Beitrag dieser Qualität erinnern, Danke!
  1. infaustumveritas sagt:
    
    4. August 2023 um 11:11 Uhr
    
    Was ist Ruhe? Ruhe ist eine Wahrnehmung des Irdischen Körpers: es gibt das Hochfrequente, das so schnell schwingt, daß es wie in „Ruhe“ erscheint (das Göttliche?); und es gibt das Niederfrequente, dessen Trägheit Ruhe vortäuscht (Steine?). Wenn sich der menschliche Geist von dem Irdischen Körper löst, wird er beide Schwingungsbereiche erkennen und daraus folgert dann, daß es nur eine Hingezogenheit zum Hochfrequenten geben kann. Vielleicht ist das der Grund, warum nach dem WARUM der Ruhe nicht gefragt wurde: man soll zu dem Göttlichen zwar beten – aber es nie erreichen. Der Christus hat diesen Zustand erreicht und auch verkündet, daß jeder Mensch tun könne, was er getan habe.
  2. René de Bakker sagt:
    
    4. August 2023 um 15:11 Uhr
    
    Vielen Dank, lieber Thomas Steinhart. Ich muß bekennen: meistens ist mir nach einem Schreiben nicht wohl. Da gibt es nicht nur die Unzufriedenheit mit sich selbst. Das Bedrückende und Extreme der Zeit selbst schädigt wirklich.
    
    Zugleich gefällt es mir hier sehr gut. Weit bessere Luft als in der Universität! Man lernt hier mehr. Danke für die Unterstützung!
2. René de Bakker sagt:
  
  3. August 2023 um 20:33 Uhr
  
  Verdeutlichungsversuch:
  
  1. Die Absage an die Wissenschaft ist eine große Gefahr. Willkür und Aberglauben drohen.
  2. Die Gefahr ist insbesondere der Wissenschaft eigen, die identisch geworden ist mit der
  Technologie,
  Wer den Tiger reitet, kann schlecht absteigen.
  3. Die sogenannten Wissenschaften – alle außer der physikalischen – brechen in sich
  zusammen.
  4. Die Physik ist am Ende. Es kommt schon lange nichts mehr heraus.
  5, Die Technologie wuchert unaufhaltsam weiter.
  1. infaustumveritas sagt:
    
    4. August 2023 um 11:26 Uhr
    
    Zum Verdeutlichungsversuch (ich hoffe, wir verstehen uns – auch wenn ich konträr denke) sehen Sie auch meine Antwort an Thomas Steinhart. 1. Ich sehe keine Gefahr in einer Absage an die Wissenschaft – gewiß: Aberglauben droht. Aber was ist dieser anderes als die Erkenntnis, daß es zum normativen Glauben ein Aber gibt. Dieses ABER kann aber nur in der vorkatholischen Zeit gesucht werden: bei Magiern wie Pythagoras, Hermes T. u.a. sowie bei den Frauen, wie sie im Buche „Das Mutterrecht“ beschrieben sind (später Hexen genannt). 2. Man kann den Tiger reiten und auch absteigen – alles liegt am Verhältnis, das Tiger und Reiter zueinander haben. „mechano mei“ bedeutet soviel wie „eine List ersinnen“ (wer soll überlistet werden? die Natur?). Ist Mechanik nicht ein Teil der Technologie? 3. Ich spreche weniger von Wissenschaften als vielmehr von den Wissensschafflern, die ein so ungeheures Wissen anhäufen, daß dies zum Problem wird. Und in den Lösungen zu diesen Problemen sind bereits die Wurzeln für neue Probleme zu finden. 4. Die Physik ist deswegen am Ende, weil ihre Antworten sich nur auf den Irdischen Bereich beziehen – der Geistige sie aber dastehen läßt wie Unwissende. 5. ES wuchert!
    1. René de Bakker sagt:
      
      4. August 2023 um 18:32 Uhr
      
      Lieber infaustumveritas: würden wir gleich denken, wäre es kein Denken mehr.
      Das gleiche ist das allgemeine, tote. Das beste Verständnis ist diametral: dann tritt die ganze Dimension in Erscheinung. Niemand kann das allein. (Einigkeit)
      Zu 2.: Die unbekannteste, aber folgenreichste Göttin ist Mêtis: List, Rat. Ohne sie wird alles hoffnungslos ‚mechanisch‘. Ich weiß nicht ob die Technologie es i n sich hat, aber ich vertraue darauf, dass sie gewendet werden kann. (das linkische)
      Zu 4: Gerade die Erde soll sich wandeln. Hebel: »Wir sind Pflanzen, die wir mögen’s uns gerne gestehen oder nicht — mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Äther blühen und Früchte tragen zu können.“
      Zu 5: Es. Alle heute, auch die ‚Führer‘, sind dem anonymen Rennen verhaftet. Politik kann zwar nicht ohne Opposition, ich beteilige mich auch daran. Wichtiger doch ist das Ganze, das das Wahre ist (Hegel), zu eräugen, und gleichzeitig im Rennen zu bleiben und den Atem zu behalten, während die Gegner ermatten und ausscheiden. Etwas flüstert mich ins Ohr, infaustumveritas, dass wir auf gutem Wege sind. Das macht die Nihilisten rasend, und sie verlieren den letzten Atem, die Armen.
Rudolf_Dr. Hellmuth sagt:

3. August 2023 um 16:25 Uhr

Ja ja, die alten braunen Zeiten, sind wir wieder so weit. Farben Rot-Grün gemischt ist auch braun. RotGrün hat aus der Geschichte viel gelernt, wie man Macht erringt und auch totalitär–alternativlos– durchzieht. Merkel war der Steigbügelhalter.
Horrex sagt:

3. August 2023 um 16:21 Uhr

Noch deutlicher und „FETTER“ als „der Fachverband habe …“
K A N N eine intellektuelle Einstufung nicht sein.