Wahlergebnisse in Bayern und Hessen: Blauer Brief für die Ampel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) im Bundestag. Rechts: Politologe Werner J. Patzelt Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler | homas Bartilla/Geisler-Fotopress

Wahlergebnisse in Bayern und Hessen

Blauer Brief für die Ampel

Kommentar
14. Oktober 2023
Autor: Werner J. Patzelt
18 Kommentare

Die Wahlen in Bayern und Hessen waren mehr als nur ein Warnschuß, auch wenn die alten Ministerpräsidenten wohl bleiben dürften. Die Ignoranz und Untätigkeit in der Bundesregierung sowie bei CDU, SPD und Grünen stärkt jedoch nur eine Partei.

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Kommentare

Exilierter Rheinländer sagt:

14. Oktober 2023 um 21:38 Uhr

Natürlich ist das kein Denkzettel. Es gibt ja eine wohlfeile Erklärung, die über alle Kanäle verbreitet wird: Die Abgehängten (frei nach H. Clinton) sind der Propaganda der Schwefelbuben aufgesessen, weil die Medien zu zahm mit ihnen umgegangen sind, also sozialistische Selbstkritik mit beigelegtem Freifahrschein für noch hemmungslosere Vorgehen. So gestern vom Westdeutschen Rotfunk auf seinem ehemaligen. Klassikkanal über den Äther geschickt. Welt gerettet!
Carsten Schulz sagt:

14. Oktober 2023 um 17:01 Uhr

Manche wollen auch den Warnschuss nicht hören, ziehen sich immer noch die Decke über den Kopf. Ein Beispiel aus dem Taunusstädtchen Kronberg. Das dortige Anzeigenblatt veröffentlichte die lokalen Wahlergebnisse. An der Spitze mit großem Abstand die CDU, dann mit ca. 17 Prozent die Grünen und danach SPD und FDP fast gleichauf so um die 12 Prozent. Das war’s. Am Ende kam der Vollständigkeit halbe noch der klägliche Rest als ‚Sonstige‘. Erstaunlich war nur, dass unter ‚Sonstige‘ gut 16 Prozent der abgegebenen Stimmen subsumiert war. Der erläuternde Text unter dieser Übersicht löste das Rätsel auf: gut 10 Prozent davon entfielen auf die AfD, für Kronberg ein beachtlich gutes Ergebnis. Zur AfD fiel dem Autor dieses Artikels nichts weiter ein, als dass die Partei vom Verfassungsschutz als ‚Verdachtsfall‘ eingestuft sei.

So kann man sich um die mit Abstand zweitstärkste Partei Hessens natürlich auch herumdrucksen.
1. Ratio1 sagt:
  
  14. Oktober 2023 um 19:43 Uhr
  
  Ich kenne Kronberg gut,
  
  Die Bürger dort sind weit über
  dem Einkommensdurchschnitt !
  Weit darüber,
  insofern nicht ganz der Durchschnittsbürger ….
2. Untertan sagt:
  
  15. Oktober 2023 um 11:57 Uhr
  
  Ganz herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Habe aber doch eine Frage, ob das mit den 10% für die AfD wirklich zutrifft. Auch in der JF war darüber nichts zu lesen, sondern nur die von der CDU, den Grünen, SPD und FDP erzielten Ergebnisse. Laß mich aber gerne korrigieren, wenn meine Aussagen nicht zutreffen.
Diogenes sagt:

14. Oktober 2023 um 15:04 Uhr

Die AfD spricht die Bürger zunehmend an

Das ist wahr, aber die falsche Perspektive.
Ein zunehmender Teil derjenigen, die von der Deutschland-Abschaffung den S c h a d e n haben (nicht vergessen, einem nicht kleinen Teil der Bevölkerung könnte garnichts besseres widerfahren als die D-Abschaffung), wachen auf und erkennen, daß sie sich haben belügen lassen.
Die blicken umher und fragen sich, von welchen der politischen Parteien sie evtl. Vertretung i h r e r Interssen erwarten können. Und da sehen sie zunächst einmal fünf Parteien im aktuellen Bundestag, denen sie das eher nicht bzw. sowieso nicht zutrauen.

Ein Teil dieser Aufgewachten wählt jetzt AFD, der andere Teil fürchtet die Nazi-Gefahr und traut sich (noch) nicht.
1. Diogenes sagt:
  
  14. Oktober 2023 um 20:40 Uhr
  
  Übrigens, Demokratie ist ja (jedenfalls in der Theorie): Der Bürger wählt diejenige Partei, von der er meint, daß deren Ziele am ehesten mit den seinen übereinstimmen.
  Demokratie ist n i c h t: Alle Gewalt geht von den Parteien aus. Jede Partrei hat die Macht, sich Bürger zu kaufen, die sie wählen.
  
  Der B ü r g e r ist Akteur, nicht die Parteien, bzw. die Politische Klasse.
  1. Eberhard Schmidt sagt:
    
    15. Oktober 2023 um 13:46 Uhr
    
    So in der Theorie.
Klaus Reichel sagt:

14. Oktober 2023 um 14:45 Uhr

Zur FDP: Manchmal scheinen die Karikaturen in der JF zeitlos gültig zu sein. Habe eben in der Ausgabe 14/12 (also vom 30.3.2012!) eine gefunden, wo einige an einer Theke sitzen und stehen, über der das Schild „Die Sonstigen“ hängt. Etwas verschüchtert schaut ein FDPler zur Tür rein und man begrüßt ihn: „Keine Angst, hier ist es auch ganz gemütlich“.

Würde gar nicht auffallen, wenn das wieder in der JF gebracht würde, scheint ja fast brandaktuell.
Bernd Schmieder sagt:

14. Oktober 2023 um 13:34 Uhr

Mehr als ein Warnschuß ? Warum ? Sie bleiben doch alle. Die Mehrheitsbeschaffer FDP haben wohl immer mal wieder gelitten aber sie sind alle noch da oder kommen wieder. Na und Neuwahlen ? Wozu bei dummen oder desintertessierten Wählern und leider handwerklich guten Medien ? Es scheint sinnlos zu sein, ich habe wenig Hoffnung. Wir werden wohl warten müssen, bis jede Familie ein Vergewaltigungs- oder Meseropfer hat oder der Geldwert ganz im Keller ist.
1. Horrex sagt:
  
  14. Oktober 2023 um 18:05 Uhr
  
  Tja,
  auch ich fürchte, dass eine große Zahl von Menschen erst durch ganz direkte und enorme „Schmerzen“ vielfältigser Art bereit ist zu lernen, was in Berlin angerichtet wurde und wird.
Wilhelm Friedrich sagt:

14. Oktober 2023 um 13:23 Uhr

Das deutsche Volk sollte keine Zeit dafür verschwenden die deutschlandfeindlichen Altparteien-Clan-Strukturen aufzubrechen und Teile davon wieder in die Spur zu bringen, der Altparteien-Clan muss komplett in die Geschichtsbücher abgewählt werden.
Ein Neustart beginnt 2024 mit der Marginalisierung des Altparteien-Clans bei der Europawahl und 3 AfD-Landesregierungen nach den Landtagswahlen.
Widerstandsgewächs sagt:

14. Oktober 2023 um 13:12 Uhr

Der blaue Brief ist nicht alles, es verschwinden viele Möglichkeiten. Die Bildung , welche lange Zeit ein Pool für Linke war, im woken Irrsinn parteilichen Höhepunkt fand, stürzt ab, Neben Kinderopfern, sehen viele Pädagogen plötzlich der MIsere. Hat schon die Allein- und antiautoritäre Erziehung Spuren hinterlassen, kommen jetzt Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse, z.T. in großer Zahl. Eltern, die beide arbeiten müssen, können die Schule nicht mehr als Ort sehen, der die Kinder weiterbringt. Das ist weder Pädagogenschelte, noch Kritik an den Eltern ausländischer Kinder, Deutsch ist ein schwere Sprache! Auch durch mediale Überfrachtung ist es immer schwerer, Kindern Grundlagen beizubringen. Das geringer vermittelte Wissen wird sich durchziehen bis zu Universitäten, deren Anspruch immer nivellierter wird.Konstruktive Kritik als Basis allen Wissenserwerb wird abgeschafft . Von den anderen Sachen rede ich gar nicht, z.B. die Überfrachtung der Polizei mit Feminismus, was Durchsetzug verhindert, nicht wg. des Feminismus sondern der zusätzlich durch ihn geschaffenen Probleme, denn Gewalt ist verursacht durch Konflikte, die Medien und Theoretiker in Masse produzieren, Reales kaum!
1. Joachim Reuter sagt:
  
  15. Oktober 2023 um 12:29 Uhr
  
  Deutsch ist eine schwierige Sprache, wird immer wieder als Ausrede für die schlechten Deutschkenntnisse der moslemischen Zuwanderer behauptet. Im Verglei mit Primitivsprachen mag das auch stimmen. Aber das Hauptproblem ist, daß diese Klientel ausschließlich in ihrer eigenen Blase lebt und jegliche Integration in die Mehrheitsgesellschaft bewußt und vorsätzlich verweigert.
  
  Neulich lag ich mit einem jungen Afghanen im Krabkenhaus (seit 8 Jahren in Deutschland). Er hat fast ununterbrochen telefoniert – nicht ein einziges mal in deutscher Sprache. Wenn Ärzte oder Schwestern ihn etwas fragten, dann fing er fürchterlich an zu jammern: „Große Schmerzen, große Schmerzen“. Schon die Frage , ob ihm übel sei, überstieg sein Sprachvermögen. Er hat die Frage nicht verstanden, sondern jammerte wieder „Große Schmerzen, große Schmerzen“.
  
  So sieht es aus mit unseren Fachkräften aus den Zuwandergebieten. Erstaunlicherweise tritt dieses Phänomen bei Menschen aus z.B. Fernost äußerst selten auf. Wir importieren keine Fachkräfte, sondern kulturferne Analphabeten. Dasist das Problem, an dem dieser Staat zugrunde gehen wird. Und wenn Milch und Honig nicht mehr fließen, dann gnade uns Gott.
Bert_Hausdörfer sagt:

14. Oktober 2023 um 12:41 Uhr

Neuwahlen sind die Lösung !!!
Wenn die FDP nicht verschwinden will aus dem Konzert der Parteien, dann muss sie jetzt die Koalition verlassen und damit Neuwahlen herbeizwingen.
Ansonsten wird Deutschland bald ein Dritte Welt Land sein – sehr zur Freude von BIG MONEY in Übersee.
Kopfhörer sagt:

14. Oktober 2023 um 12:14 Uhr

Sie tun so als wäre die Union eine eigene Partei außerhalb der Ampel! Das ist sie nicht, sie ist Teil des Kartells und hat von Verschiebungen innerhalb des Kartells profitiert.

Den Merkel-Strukturen (alles andere sind Einzelfälle) in der Union gibt dies deutlichen Auftrieb. Generell entsprechen die deutschen Kartellstrukturen nicht den gesellschaftlichen Gleichgewichtszuständen wie sie in echten Demokratien üblich sind. Dort pendelt das Gleichgewicht (siehe USA) immer um die 50 : 50, in Pseudodemokratien wie in Deutschland steht Kartell vs. AfD mit 80 : 20 (ein absolut unnatürlicher Zustand).

Das Kartell geht in Summe mit einem leichten Verlust aus den Regionalwahlen und setzt die lokalen Gewinne sofort in Propaganda um. Es gibt in Deutschland nur 2 Parteien, es braucht noch eine Weile bis demokratische Zustände herrschen – vielleicht erreicht man sie auch gar nicht mehr.
Telos sagt:

14. Oktober 2023 um 11:55 Uhr

Zu den politischen und gesellschaftlichen Zuständen in Deutschland und zu seinem politischen Personal ist bereits in vielen Foren alles gesagt worden. Mit diesen Figuren jedweder Couleur wird es nichts mehr, garantiert. Deutschland und weite Teile des sogenannten demokratischen Westens haben intern bereits abgedankt und dürften – angesichts der heraufziehenden globalen Stürme – bald in der Versenkung verschwinden. Wenn dies danach, wie das meist der Fall ist, durch kompromisslose Zwangs- und Terrorsysteme ersetzt werden, ist das auch keine Überraschung. Seit langem war abzusehen, dass der überall sich breit machende Wahnsinn [wenige Stichworte: Gender; Klima; Wokeness; BLM u.v.a.m.] das gesamte Gesellschaftssystem von innen heraus zersetzt und dann zum Einsturz bringt. Immer weniger funktioniert in diesem Land und angesichts dieses Irrsinns kann man dem klugen Griechen nur zustimmen, wenn er sagt: „Wen die Götter zerstören wollen, dem rauben sie zunächst den Verstand.“ (Euripides, 484-406 v. Chr.)
1. Peter G sagt:
  
  14. Oktober 2023 um 13:10 Uhr
  
  Stimme Ihrer Beschreibung vollumfänglich zu!
  1. Horrex sagt:
    
    14. Oktober 2023 um 18:15 Uhr
    
    Tja,
    der „Apfel“ ist längst und zu sehr nennenswerten Anteilen „faul“.
    Und es ist weit und breit Niemand wirklich in Sicht der bald in der Lage wäre die nötigen „schweren Operationen“ vor zu nehmen, die faulen Anteile zu entfernen.