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Fußballtrainer mit Mission: Alles auf einen Streich – Fußball, Politik, Pädagogik

Fußballtrainer mit Mission: Alles auf einen Streich – Fußball, Politik, Pädagogik

Fußballtrainer mit Mission: Alles auf einen Streich – Fußball, Politik, Pädagogik

Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich (l.), hat auch abseits des Fußballplatzes Mitteilungsbedarf.
Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich (l.), hat auch abseits des Fußballplatzes Mitteilungsbedarf.
Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich (l.), hat auch abseits des Fußballplatzes Mitteilungsbedarf Foto: picture alliance/dpa | Hannes P Albert
Fußballtrainer mit Mission
 

Alles auf einen Streich – Fußball, Politik, Pädagogik

Ob Politik und Fußball zusammengehören, darüber streiten sich die Fans schon lange. Für Christian Streich gehört beides zusammen. Der Trainer des SC Freiburg äußert sich häufig und zeigt wieder, warum die Trennung der Themen doch besser wäre. Ein Kommentar.
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Christian Streich ist seit 2012 Trainer beim Fußballbundesligisten SC Freiburg und das durchaus erfolgreich. Doch der 58jährige sieht sich auch stets in der Verantwortung, seine Stimme zu politischen Themen vernehmen zu lassen. Egal ob Unterstützung für „Fridays for Future“, für die Aufnahme von Migranten oder AfD-Bashing, der Fußballlehrer nutzt die Pressekonferenzen rund um die Spiele, um sich Gehör zu verschaffen.

Als Streich am Montag abend in Berlin vom Deutschen Fußballbund (DFB) den Julius-Hirsch-Preis erhielt, der an den in Auschwitz ermordeten jüdischen Fußballnationalspieler gleichen Namens erinnert, setzte der Trainer zu einer politischen Predigt an.

Vor dem Hintergrund der antisemitischen Demonstrationen und Vorfälle seit Beginn des Gazakrieges appellierte Streich an die Gesellschaft. „Es reicht aber jetzt nicht mehr, zu sagen, wir spielen Fußball. Dafür ist zu viel passiert. Es ist in eine Richtung gegangen, in der du 80 Jahre nach Auschwitz sagen mußt: Wir brauchen Aufklärung, wir brauchen Bildung.“

Welche Nachrichten schaut Streich?

Angesichts auch hierzulande jubelnder Hamas-Anhänger auf den Straßen, die die Massaker und Folterungen durch die Palästinenser nicht nur rechtfertigen, sondern regelrecht abfeiern, wirkt das naiv. Doch halt! Streich meint ja gar nicht die migrantischen Islamisten-Fans. „Wenn ich höre, daß Politiker aus der sogenannten deutschen Mitte von importiertem Antisemitismus reden, dann ist das mehr als unverantwortlich, das ist unglaublich“, sagte Freiburgs Trainer mit Blick auf kritische Stimmen aus der CDU.

Klingt so, als habe Streich in den vergangenen Wochen dann doch eher die Sportberichterstattung verfolgt als die Nachrichtensendungen zu antiisraelischen Demonstrationen aus diversen deutschen Städten. Ist ja für einen hauptberuflichen Trainer nicht ehrenrührig. Holprig wird es dann, wenn man dennoch meint, sich mit höchst selektiver Wahrnehmung politisch äußern zu müssen.

Aber Streich ist nicht nur ein Warner und Mahnern, sondern auch ein Pragmatiker. So zeigte er seinen Profispielern die Rede von Wirtschaftsminister Robert Habeck, in der der Grünen-Politiker den Nahostkonflikt und Antisemitismus zu erklären versuchte; und daran scheiterte.

Lehrer braucht das Land

Aber der Fußballlehrer, der schon auf Vorschlag der Grünen 2022 als Mitglied der Bundesversammlung den Bundespräsidenten mitwählen durfte, ist ein Habeck-Ultra. So war er voll des Lobes über das, was der Minister rhetorisch auf den Platz brachte. „Die Rede war deshalb so außergewöhnlich, weil sie Dinge geordnet hat. In einer relativ einfachen Sprache. Und das ist wichtig, weil nicht jeder versteht jedes Fremdwort.“ Und wo seine Spieler mit der Sprache fremdeln, springt Aushilfslehrer Streich gleich ein, der Fremdwörter erklärt, „weil nicht mehr alle junge Menschen wissen, was Holocaust ist“.

Die Aussage verwundert jedoch beim Blick auf den Kader des SC Freiburg. Laut Kicker-Datenbank haben zwar neun der 25 Spieler des Profikaders keinen deutschen Paß. Doch das teilt sich auf in drei Österreicher, zwei Franzosen, je einen Italiener und einen Ungarn. Schwer zu glauben, daß man in den Ländern nichts vom Holocaust weiß. Blieben noch ein Japaner und ein Ghanaer, denen Streich in Sachen Zeitgeschichte auf die Sprünge helfen kann.

Aber warum nur im heimischen Breisgau wirken? Vielleicht kann Streich sich ja als Politik-Pädagoge seine Meriten an weiterführenden Schulen in Großstädten mit entsprechend hohem arabischen Migrantenanteil verdienen. Man hört, in Berlin werden seit jeher Lehrer gesucht, nicht erst, seit dort die Emotionen wegen des Nahostkonfliktes hochkochen.

Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich (l.), hat auch abseits des Fußballplatzes Mitteilungsbedarf Foto: picture alliance/dpa | Hannes P Albert
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