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WM in Katar: Eine Blindenbinde für den DFB!

WM in Katar: Eine Blindenbinde für den DFB!

WM in Katar: Eine Blindenbinde für den DFB!

FUSSBALL WM 2022 Testspiel im Oman 16.11.2022 Oman - Deutschland Torwart Manuel Neuer (Deutschland) mit One Love-Binde FOTO: Pressefoto ULMER/Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx
FUSSBALL WM 2022 Testspiel im Oman 16.11.2022 Oman - Deutschland Torwart Manuel Neuer (Deutschland) mit One Love-Binde FOTO: Pressefoto ULMER/Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx
Neuer mit Binde: Vielleicht braucht der DFB etwas ganz anderes Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER | ULMER/Markus Ulmer
WM in Katar
 

Eine Blindenbinde für den DFB!

Die Auftaktpleite der DFB-Elf bei der WM in Katar zeigt: Mit der völlig überflüssigen Debatte um die polit-missionarische „One Love“-Propagandabinde hat der DFB nicht nur den völkerverbindenden Grundgedanken sportlicher Großveranstaltungen gefährdet, sondern auch den Turniererfolg.
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Anfang der neunziger Jahre veröffentlichte die Popgruppe Genesis um den Sänger Phil Collins einen ihrer größten Hits. Das Lied heißt „Jesus He Knows Me“ und handelt von einem bigotten Fernsehprediger, dem es nur darum geht, Geld einzustreichen. Die beißende Kritik an seiner doppelten Moral gipfelt in der Textzeile, die den scheinheiligen Gottesmann sagen läßt: „Just do as I say, don’t do as I do“, frei übersetzt: „Folgt meinen Worten, nicht meinem Vorbild.“

Fernsehprediger-Heuchelei war es auch, die Gianni Infantino zum Start der Fußball-WM am vergangenen Wochenende den westlichen Nationen vorwarf, die sich über die Menschenrechtslage in Katar empörten, aber lieber vor ihrer eigenen Haustür kehren sollten. Die kolonialen Sünden der Vergangenheit, auf die er rekurrierte, sind zwar ein dürftiges Argument, aber der FIFA-Präsident darf eben nicht von den Denknormen abweichen, die gesetzt sind.

Er hätte auch darauf hinweisen können, daß der Boykott einer Großveranstaltung, weil das Gastgeberland sittliche Standards nicht erfüllt, die für den Westen Grundbedingung für eine Teilnahme sind, absolut kein Novum in der jüngeren Sportgeschichte gewesen wäre. Doch nach dem Fiasko um den Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980 und dem Revanchefoul des Ostblocks vier Jahre später bei der Olympiade in Los Angeles hat sich die Überzeugung durchgesetzt, daß politische Streitfragen im Sinne der Völkerverständigung bei internationalen Sportfesten besser außen vor bleiben.

Nation am Medienpranger

So wurden Ringer-Weltmeisterschaften in Kasachstan, eine Fußball-WM in Putin-Rußland und gleich zweimal Olympische Spiele in der Volksrepublik China möglich, obwohl alle diese Länder die westliche Meßlatte für Demokratie und Menschenrechte reißen. Warum wird ausgerechnet bei einem so kleinen Land wie Katar auf einmal der unausgesprochene Brot-und-Spiele-Konsens ausgehebelt, der eine WM oder Olympiade als kolossale kapitalistische Kommerzveranstaltung zur globalen Bespaßung der Völker auch autokratisch oder diktatorisch geführten Ländern zubilligt, solange die Kohle stimmt?

Ist Katar etwa die erste Autokratie, die sich berechtigte Hoffnungen macht, sich durch die Ausrichtung eines internationalen sportlichen Kräftemessens im Glanz eines gewaltigen Prestigegewinns sonnen zu können? Wenn die westliche Welt bei solchen Großveranstaltungen nur sich selbst und die eigenen „Werte“ feiern will, kann sie die menschenrechtsmäßig unterentwickelte restliche Welt grundsätzlich von ihnen ausschließen und so dem Zuschauer die jetzt geschürten zwiespältigen Gefühle ersparen.

Tatsächlich stand noch nie eine Nation so am Medienpranger wie der aktuelle Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. Auch bei den Olympischen Spielen in Peking gab es Diskussionen über rechtsstaatliche Standards, aber daß die Veranstaltung selbst in den Textzeilen von Nachrichtentickern und Moderationstexten in penetranter Konsequenz mit dem Attribut „umstritten“ versehen wird, das ist neu und erinnert verdächtig an das gebetsmühlenhaft wiederholte „Angriffskrieg“, das den Eindruck erweckt, alle Nachrichtennutzer litten an Demenz und seien daher unfähig, sich an die Ereignisse vom Februar dieses Jahres zu erinnern, die zum Krieg in der Ukraine führten.

Wer sind die Framer?

Hier sind also mal wieder überall fleißige Framer am Werk, die beflissen dafür sorgen, daß das Denken und Fühlen des Volkes in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Und wer sind diese Framer?

Der Verdacht liegt nahe, daß es wieder dieselben hyperaktiven Transformations-Junkies sind, die uns Winnetou-Bücher und Mohrenköpfe madig machen wollen, weil sie ihrer Vision einer schönen neuen Regenbogenwelt im Wege stehen.

Das Interview des ZDF-Sportjournalisten Jochen Breyer mit Katars WM-Botschafter Salman für die Reportage „Geheimsache Katar“ sagt mal wieder alles: Salman war über den Stock, den Breyer ihm hingehalten hatte, so prompt gesprungen wie ein glückliches Kamel und hatte Homosexualität als „haram“ bezeichnet, also als sittlich unakzeptabel.

Westliche Gesinnungsimperialisten

Da servieren die bigotten Fernsehprediger des ZDF dem Zuschauer also erst eine sündhaft teure Suppe, und anschließend wird sie ihm vor seinen Augen dermaßen versalzen, daß keiner mehr Appetit darauf hat. Was soll das? Es wäre doch für ARD und ZDF ein simpler Akt des universellen Altruismus gewesen, die „umstrittene“ WM wie seinerzeit eine durch Doping diskreditierte Tour de France nicht zu übertragen. Die gesparten Millionen für die Übertragungsrechte hätte man im Rahmen einer Beitragssenkung den GEZ-Gebeutelten zugute kommen lassen können. Das wär‘ mal was gewesen!

Statt dessen legen die GEZ-Medien genau die Scheinheiligkeit an den Tag, die Infantino ihnen jetzt vorwarf. „So what?“ hätte man den FIFA-Chef zu diesem Interview gern sagen hören. Denn die moralische Entrüstung, die der Sportstudio-Moderator hervorrufen möchte, ist genauso absurd wie das Versalzen einer teuren Suppe. Nachdem jahrzehntelang in kulturwissenschaftlichen Seminaren und Auslandsvorbereitungskursen vor Ethnozentrismus als einem Grundübel für die Völkerverständigung gewarnt wurde, ist es, sobald die Interessen der einflußreichen und lautstarken LGBT-Lobby berührt sind, auf einmal kein Problem mehr, die heilige Kuh des Respekts vor anderen Kulturen und ihren Wertvorstellungen zu schlachten: Toleranz als Einbahnstraße westlicher Gesinnungsimperialisten. War es das, was Infantino eigentlich sagen wollte?

Der Kopf muß frei sein

„Just do as I say, don’t do as I do“, ist wohl auch das Motto von Neuer, Goretzka und den anderen Multimillionären des DFB mit ihrem Monopoly-Verhältnis zu gedruckten Geldscheinen: Von einem kleinen Bußgeld wollten sie sich nicht abschrecken lassen, als aber Gelbe Karten oder gar ein Punktabzug im Turnierverlauf drohten, war das für die Gratismutigen dann plötzlich doch ein zu großes Opfer. Sie gleichen den vielen gut situierten Grünen-Anhängern, die sich für den „Klimaschutz“ einsetzen und zu Hause „woke““Netflix-Serien gucken, obwohl Streamingdienste wegen der benötigten Großrechnerkapazität zu den größten Energiefressern der Welt gehören: Wasser predigen, Wein saufen.

Das langsam in die Spielerhirne einsickernde Bewußtsein dieser Doppelmoral mag es auch gewesen sein, die im Spiel gegen Japan am Ende die Beine so schwer werden ließ und zur unnötigen 1:2-Pleite führte. Alte Fußballerweisheit: Der Kopf muß frei sein.

Hätte man die vermeintliche Menschenrechts-Aktion „One Love“, die in Wahrheit ein polit-missionarischer Propagandafeldzug und somit ein zu Recht untersagter Verstoß gegen FIFA-Statuten war, nicht so verräterisch mit den ideologisch besetzten Regenbogenfarben versehen, sondern mit den Europa-Sternen auf blauem Grund, die Sache wäre vielleicht nicht dermaßen eskaliert.

Sport ist kein Feld für politische Agitation

Die Propagandisten des westlichen Universalismus, die auch in DFB und UEFA an den Schalthebeln sitzen, sind jede Erklärung dafür schuldig geblieben, warum ausgerechnet das babyleicht als Erkennungssignal der Geschlechtsrevisionisten zu identifizierende Farbsymbol die als universell verstandenen Werte des Westens repräsentieren soll. Jenseits der linksgrünen Elite, die es zu ihrem Banner gemacht hat, findet es ja noch nicht mal in ihren eigenen Ländern universell Anerkennung.

Da die Vielfaltsjakobiner, wie sich aus vielen Fallbeispielen ergibt, ihre Agenda mit dem Geist eines neuen Totalitarismus verfolgen, ist es gleich doppelt richtig, daß die Regenbogenbinde aus den Spielen der WM herausgehalten wird: erstens weil der Sport, der gerade das Verbindende und nicht das Spaltende zwischen den Völkern sucht, generell kein Betätigungsfeld für politische Agitation sein sollte und zweitens weil das Regenbogensymbol an sich durch die Intoleranz, für die es steht, massiv diskreditiert ist.

Daß der DFB aufgrund der eigenen ideologischen Verblendung dieses nicht zu sehen vermag, sollte Anlaß genug sein, über ein neues Symbol an Manuel Neuers Arm nachzudenken: eine Blindenbinde.

Neuer mit Binde: Vielleicht braucht der DFB etwas ganz anderes Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER | ULMER/Markus Ulmer
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