Sie kennen nur eine Richtung: nach oben, und zwar ziemlich steil. Die Preise für Energie schießen durch die Decke und bringen viele Millionen Menschen in Nöte. Sie können Strom und Gas nicht mehr bezahlen. Knapp 300.000 Haushalten wurde bereits der Strom abgestellt.
Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung rät ihnen verschlagen, ein Haushaltsbuch zu führen. Der reichlich verdienende Fernsehprofessor Harald Lesch schimpft über die „energetische Verfettung“. Doch ohne leistungsfähige Stromversorgung würde der Mann keine einzige seiner stromfressenden TV-Sendungen aufzeichnen können. Sollten nur Windräder Strom liefern dürfen, könnte er einpacken. Es gilt offenbar die Parole „Frieren für den Klimaschutz“; nur frieren sollen – wie bei allen Grünen – die anderen.
Noch bedrohlicher stellt sich die Lage für die Industrie dar. Energieverschlingende Betriebe wie Aluminiumhütten oder Glasschmelzen sind hierzulande längst nicht mehr wettbewerbsfähig und schließen. Sogar der Bundesbahn wird der Bahnstrom zu teuer; dessen Preise haben sich verdreifacht, deswegen denkt sie darüber nach, wieder mehr Dieselloks fahren zu lassen.
Energiekosten sind zentrale Kosten in jeder Volkswirtschaft
Energiekosten sind die zentralen Kosten in jeder Volkswirtschaft; sie sind in nahezu jedem Produkt als Größe verborgen: im Auto, im Ziegelstein, im Brötchen. Steigen die Energiekosten, wandert die Industrie ab, leise, lange unbemerkt. Nicht umsonst entwickelten sich gesellschaftliche Fortschritte immer dann, wenn es gelang, eine neue Energiequelle zu erschließen, die günstiger als die bisherige war. Energie muß immer günstig und preiswert sein.
Umgekehrt endet es in einem Desaster. Wer die Steuern auf Gummibärchen erhöht, muß sich nicht wundern, wenn die Gummibärchen teurer werden. Genauso verhält es sich bei der Energie. Deutlich höhere Steuern, steigende CO2-Abgaben und eine Verknappung des Angebots führen zwangsläufig zu drastisch steigenden Energiepreisen.
Da helfen auch Phrasen wie „Die Sonne schickt keine Rechnung“ nicht mehr, sondern entlarven den Maulhelden. Die Rechnungen schicken die Erbauer der Windräder, deren Betreiber und schließlich die Stromverteiler. Die haben sich gewaschen: Fast 4.000 Tonnen Material müssen geschmolzen, bearbeitet, bewegt werden, um ein Windrad aufzustellen. Das dreht sich im Jahr maximal 2.000 Stunden und liefert dann knapp sieben Millionen Kilowattstunden – wenn der Wind weht. Deutschland benötigt im Jahr etwas über 600 Terawattstunden. Ein Kernkraftwerk wie Emsland mit 1.400 MW Nennleistung liefert durchschnittlich knapp elf Milliarden Kilowattstunden Strom – das gesamte Jahr.
Strom muß geliefert werden, wenn er gebraucht wird
Das Jahr hat 8.760 Stunden. In all denen soll Strom aus der Steckdose kommen, wenn Kaffee- oder Waschmaschine oder gar Fernseher laufen. Doch der normale Zustand eines Windrades ist der Stillstand. Die meiste Zeit weht zu wenig Wind. Vor allem das vergangene Jahr war ein windschwaches Jahr; die Leistung der Windräder war durchweg dünn. Sie reichte auch nicht bei starken Stürmen aus. Immer noch mußten Kohle- und die letzten Kernkraftwerke die nötige Leistung liefern, sonst wäre es dunkel geworden in Deutschland.
Doch Grüne schalten Kohle- und Kernkraftwerke reihenweise ab, sprengen Kühltürme in die Luft und vernichten damit Milliardenwerte und wichtige Stromerzeuger. Denn Strom weist eine Besonderheit auf, die ihn einzigartig macht: Er muß genau zu jenem Zeitpunkt geliefert werden, zu dem er gebraucht wird. Er kann nicht wie Getreide oder Zement gelagert werden, bis er benötigt wird.
Und umgekehrt: Wenn der Wind weht und nachts oder an Feiertagen der Strombedarf niedrig ist, produzieren die 33.000 Windräder ein überflüssiges Gut, das zu jenem Zeitpunkt nicht benötigt wird. Gespeichert werden kann diese Energie aber nicht.
Ein horrend teures Geschäft
Wer nicht auf Strom verzichten will, muß neben volatilen Windrädern und Photovoltaikanlagen andere Kraftwerke parallel zur Verfügung haben, Kohle- oder Kernkraftwerke, auch Gaskraftwerke. Doch eine solche Parallelstruktur kostet und treibt die Preise nach oben.
Daher ist die „Energiewende“ ein horrend teures Gebilde, das zudem die Stromversorgung eines Industrielandes massiv gefährdet. Allein 30 Milliarden wurden 2020 über die EEG-Umlage von stromzahlenden Bürgern zu Betreibern von Windanlagen umverteilt. Fließen diese Subventionen nicht mehr, denkt kein Mensch daran, die Anlagen weiter laufen zu lassen. Sie rechnen sich nicht.
Denn die Strommengen, die sie erzeugen, sind erstaunlich gering. Da ändern auch die extremen Rotorblätter nichts, die mitunter so lang wie die Tragflächen eines Airbus A380 sind. Die sogenannte Energiedichte des Windes ist gering. Das ist gut so, denn sonst könnten wir uns bei starkem Wind nicht im Freien aufhalten.
Billiger Hütchenspielertrick
Doch solange eine solche physikalische Größe nicht per Parteitagsbeschluß abgeschafft werden kann, ist die Energiewende nicht zu retten. Ein Industrieland läßt sich nicht mit mittelalterlichen Apparaten wie Windmühlen mit Energie versorgen. Nicht umsonst haben die Vorfahren die Mühlen stillgelegt, als eine bessere Energiequelle vorhanden war. Da helfen auch keine Ethikkommissionen weiter.
Ohne eine Abkehr von der Energiewende kann sich nichts bessern. Die Energiewende-Technologien werden teuer und unzuverlässig bleiben. Da ändert auch die Verlagerung der Kosten nichts. Die EEG-Umlage wird abgeschafft, dafür kommt das Geld aus den steigenden CO2-Steuern. Über einen solch billigen Trick würden gestandene Hütchenspieler nur milde lächeln. Völlig verständnislos würden sie Energiewendeexpertin Claudia Kemfert anblicken, wenn die 100.000 Windräder fordert. Auch 100.000 mal null ergibt null, wenn kein Wind weht, liefern sie auch nichts.
Die Bundesregierung hat es sich 2010 in ihrem Energiekonzept zum Ziel gesetzt, den Stromverbrauch zu senken. Dieses Abwürgen bedeutet zwangsläufig Energiemangel und Armut. Es gibt ein Land, das demnach vorbildlich Energieverbrauch drastisch gesenkt hat, in dem es nachts stockfinster ist und der CO2-Ausstoß nach grünem Muster makellos niedrig ist: Nordkorea.