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Linke Identitätspolitik: Gastrosexismus: Symptom der Wohlstandsverwahrlosung

Linke Identitätspolitik: Gastrosexismus: Symptom der Wohlstandsverwahrlosung

Linke Identitätspolitik: Gastrosexismus: Symptom der Wohlstandsverwahrlosung

Wer das Bier und wer den Aperol bekommt, kann schon "Gastrosexismus" sein Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Wer das Bier und wer den Aperol bekommt, kann schon "Gastrosexismus" sein Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Wer das Bier und wer den Aperol bekommt, kann schon „Gastrosexismus“ sein Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Linke Identitätspolitik
 

Gastrosexismus: Symptom der Wohlstandsverwahrlosung

Die Gesellschaft leidet an einem bisher ignoriertem Mißstand: dem „Gastrosexismus“. Jedenfalls empören sich einige linke Restaurantbesucher, wenn der Mann das Bier und die Frau den Aperol serviert bekommen. Außerdem schwingen mehr Männer als Frauen den Chefkochlöffel. Ein Kommentar.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Wissen Sie, was Gastrosexismus ist? Wenn Sie noch nichts über dieses relevante Gesellschaftsproblem gehört haben, dann liegt es wohl daran, daß Sie nicht „woke“ sind. Wahrscheinlich sind Sie weiß, ein Mann und noch dazu alt? Falls Sie zu weiß und zu privilegiert sind, um den Begriff „woke“ zu kennen, helfe ich Ihnen gerne zu verstehen: Der Begriff bedeutet „aufgewacht“ und steht für ein sensibilisiertes Bewußtsein für Rassismus oder den Mangel an sozialer Gerechtigkeit.

Die linke Tageszeitung taz hat in einem Online-Artikel mit dem Titel „Die mit dem Bier ist immer der Mann“ darüber berichtet, daß in Restaurants beim Service Geschlechterstereotype ausgeprägt seien und Machokultur in den Küchen herrsche. Der Vorwurf auf Deutsch: Wenn an einem Tisch mit einem Mann und einer Frau ein Bier und ein Aperol serviert werden, ginge das Bier automatisch an den Mann und dies wäre sexistisch. Außerdem würden in den Restaurantküchen mehr Männer als Frauen als Koch arbeiten, da in den Küchen „fragwürdige Sitten“ herrschten. Dies alles sei darauf zurückzuführen, daß landesweit von den rund 300 Sterneküchen nur ein knappes Dutzend von Frauen geführt werde.

Lassen Sie uns diesen Vorwürfen auf den Grund gehen. Gibt es mehr Köche als Köchinnen? Ja, es arbeiten mehr Männer als Koch als Frauen. Aber warum ist das so? Geht es nach der klassischen Rollenverteilung, sind Frauen traditionell diejenigen, die für die Familie oder dem Partner am Herd stehen und das Essen zubereiten. Laut einer Studie des deutschen Online-Portal für Statistik „Statista“ aus dem Jahr 2020 kochen etwa 78 Prozent der Frauen in ihrer Freizeit mehrmals die Woche, während es bei den Männern gerade einmal 23 Prozent sind. Ebenso viele Männer geben sogar an, niemals den Kochlöffel zu schwingen. Diese Zahlen würden doch eigentlich nahelegen, daß sich die Gewohnheit auch in der Berufswahl niederschlagen würde. Doch mitnichten, nur jeder vierte Auszubildende ist eine Frau. Woran mag das wohl liegen?

Berufserfahrung der Kellner ist kein Sexismus

Die Antwort dürfte linken Feministinnen nicht gefallen: Frauen setzen ihre Prioritäten meist anders als Männer. Sie entscheiden sich eher für eine Familie als für eine Karriere. Das ist keine von Männern künstlich generierte Ungerechtigkeit, das ist Biologie.

Um im Beruf voranzukommen oder sich gar eine Führungsposition zu erarbeiten, muß man viel Zeit investieren. Zeit, die für die Kindeserziehung fehlen würde. Aus diesem Grund stecken viele Frauen ihre Karriereambitionen zugunsten der Familie zurück. Was den sogenannten „Gastrosexismus“ angeht, ist der Beruf als Koch meistens nicht gerade familienfreundlich. Arbeitszeiten bis spät in den Abend oder Saisonzeiten, die genau mit den Schulferien kollidieren, machen den Beruf für Frauen mit Kindern eher unattraktiv. Zudem ist der Kochberuf auch körperlich herausfordernd, jedenfalls mehr, als ein Kochbuch zu schreiben.

Was die „Diskriminierungsgesten“ Gästen gegenüber angeht, auch hier zeigen Studien, daß Männer doppelt so viel Fleisch essen, wie Frauen. Also ist es naheliegend, bei einer Bestellung den Salat der Frau und das blutige Steak ihrem männlichen Begleiter zuzuordnen. Das ist kein Sexismus, das ist Berufserfahrung. Ich habe es auch noch nie erlebt, daß einer Frau das Bier zu ihrer Schweinshaxe verweigert worden wäre.

Unterschiedliche Interessen sind menschlich

Diese abstruse Debatte ist eine weitere Blüte einer auf Spaltung ausgerichteten Identitätspolitik. Frauen und Männer sollen gegeneinander ausgespielt werden. Doch wo sind die kritischen Stimmen der Emanzipation, wenn es um den Frauenanteil in der Bauindustrie oder im Straßenbau geht? Ich habe noch nie eine Frau neben der Asphaltiermaschine auf der Autobahn gesehen oder beim Rohre Schleppen auf der Baustelle. Dafür sind es eher die Frauen, die sich in der Kranken- und Altenpflege den Rücken ruinieren. Seien wir doch einmal ehrlich, außer dem „kleinen Unterschied“ zwischen Mann und Frau gibt es auch spezifische Stärken und Schwächen und anders gelagerte Interessen. Zudem gibt es Ausnahmen von der Regel und das ist alles weder falsch noch richtig, es ist die menschliche Natur.

Es scheint aber ein Symptom der herrschenden Wohlstandsverwahrlosung zu sein, sich die Köpfe auf Nebenschauplätzen einzuschlagen. Was kommt als Nächstes? Welche Verschwörungselite steckt hinter dem „Seniorenteller“?

Wer das Bier und wer den Aperol bekommt, kann schon „Gastrosexismus“ sein Foto: picture alliance / dpa | Matthias Balk
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