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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Kein schwarzer König im Ulmer Münster: Die Götter der Politischen Korrektheit

Kein schwarzer König im Ulmer Münster: Die Götter der Politischen Korrektheit

Kein schwarzer König im Ulmer Münster: Die Götter der Politischen Korrektheit

Politische Korrektheit: Heilige Drei Könige aus Krippe des Ulmer Münsters entfernt
Politische Korrektheit: Heilige Drei Könige aus Krippe des Ulmer Münsters entfernt
Politische Korrektheit: Heilige Drei Könige aus Krippe des Ulmer Münsters entfernt Foto: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa
Kein schwarzer König im Ulmer Münster
 

Die Götter der Politischen Korrektheit

Die „politisch korrekte“ Rassentrennung schreitet weiter in großen Schritten voran. In den USA kämpfen weiße Ritter der sozialen Gerechtigkeit dafür, daß es „Safe-Space“-Veranstaltungen nur für Schwarze gibt. Im Ulmer Münster wird der schwarze heilige König nicht mehr gezeigt. Was kommt als nächstes? Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Die „politisch korrekte“ Rassentrennung schreitet weiter in großen Schritten voran. Die weißen Ritter der sozialen Gerechtigkeit in den USA kämpfen erfolgreich dafür, daß schwarze Werbefiguren von den Verpackungen „weißer Markenprodukte“ wie „Uncle Ben’s“ und „Aunt Jemima“ verschwinden. In vielen hippen Großstädten gilt es inzwischen als chic, „Safe-Space“-Veranstaltungen für Schwarze zu organisieren, zu denen Weiße keinen Zutritt haben. Währenddessen gibt es die neue Freude am Unter-sich-bleiben nun auch in einer linksgrün-frömmelnden, schwäbischen Provinz-Variante.

Im Ulmer Münster wird die Gemeinde die Adventszeit in diesem Jahr ohne den schwarzen heiligen König an der Krippe feiern. Die Kirche hat sich dazu entschieden, die Krippe mit den drei Weisen aus dem Morgenland dieses Jahr nicht wie üblich aufzustellen. Der dunkelhäutige Melchior, in der rund 100 Jahre alten Installation des Bildhauers Martin Scheible, sieht den Gemeindeoberen und einigen Kritikern in der Region nämlich aus heutiger Sicht deutlich zu klischeehaft nach einem Afrikaner aus.

Gleichzeitig zu afrikanisch und nicht afrikanisch genug

Einige bezeichnen die Darstellung der Figur gar als „grotesk“. Bravo, könnten die letzten verblieben Mitglieder des Ku-Klux-Klan im fernen Amerika und andere alteingesessene Rassisten da ausrufen, wenn sie die „frohe Botschaft“ der protestantischen Brüder aus Münster hören. Bei der Ankündigung des Gemeinderats, man wolle die Krippe jetzt in einer anderen Variante darstellen, keimt bei einigen vielleicht sogar die leise rieselnde Hoffnung auf, daß es den ungeahnten, neuen Kameraden von der Donau auf diese „geniale“ Weise sogar gelingen könnte, das lästige jüdische Kind loszuwerden, das ihnen sonst jedes Jahr die Weihnachtsstimmung vermiest hat.

Den Ulmer Melchior findet Dekan Ernst-Wilhelm Gohl jedenfalls gleich in mehrfacher Hinsicht problematisch: Zum einen sei er vermutlich der einzige heilige König mit einer Brezel in der Hand; zum anderen spreche er aber mit seinen wulstigen Lippen, seiner Körperfülle und seinen Goldreifen an den nackten Fußknöcheln rassistische Stereotype an. Der schwarze König ist in den Augen der evangelischen Kirche also gleichzeitig zu afrikanisch und nicht afrikanisch genug.

Die Zukunft des geschaßten Melchior

Gohl betont: Es ginge den pharisäischen „Antirassisten“ bei ihrem selbstkreierten Erste-Welt-Problem nicht etwa darum, den schwarzen König zu unterschlagen, sondern es solle lediglich die „Art seiner Darstellung infrage“ gestellt werden. Bei der selbstgefällig, schlichten Sicht des progressiven Protestanten auf die Kirchenkunst, kann man als Gläubiger wohl heilfroh sein, daß frühchristliche Fresken und prachtvoll ausladende, altertümliche Fenster nicht zur typischen Ausstattung evangelischer Gotteshäuser gehören. Man mag sich gar nicht ausmalen, was die zeitgeistigen Konfessionsvertreter daran alles auszusetzen hätten und verschlimmbessern wollen würden.

Unterschlagen wird der schwarze König in Ulm übrigens erst einmal trotzdem. Über die Zukunft des geschaßten Melchior soll nämlich erst nach Weihnachten in Ruhe öffentlich diskutiert werden, ließ der Kirchenmann die angeblich schon lange empörte, nun aber wohl in jedem Fall weitgehende verdutzte Öffentlichkeit wissen. Mit anderen, etwas weniger scheinheiligen Worten, könnte man es auch so ausdrücken: Hauptsache der groteske schwarze Mann steht zu Advent nicht in der Kirche.

Was man mit ihm macht, oder wie man ihn ersetzt, können die Götter der Politischen Korrektheit im neuen Jahr immer noch entscheiden.

Politische Korrektheit: Heilige Drei Könige aus Krippe des Ulmer Münsters entfernt Foto: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa
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