Am schönsten Tag des Jahres wollen Brautpaare ihr Glück mit der ganzen Welt teilen. In jüngster Vergangenheit häufen sich jedoch die Fälle, in denen türkisch-arabische Hochzeitsgesellschaften dies auf rücksichtsloser und mitunter lebensgefährlicher Art und Weise auf deutschen Straßen tun.
Seit März traten immer wieder Fälle, wie zuletzt am vergangenen Wochenende auf der A57 bei Köln, auf, bei denen die Festgesellschaft per Autorkorso Straßen blockiert, sich Beschleunigungsrennen liefert oder gleich Hochzeitsfotos auf der Autobahn schießt. Und nicht nur das: Geschossen wurde bei den riskanten Fahrmanövern bisweilen auch schon aus Schreckschußpistolen.
Bei diesem Phänomen handelt es sich mitnichten um ein Kavaliersdelikt. Die Polizei betont, daß solche Aktionen gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr und eine Nötigung der anderen Verkehrsteilnehmer sind.
Wenn wir wollen, legen wir eine Autobahn lahm
Das Ganze dient wohl auch nicht nur der Feier der Hochzeit. Videos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, legen vielmehr den Verdacht nahe, daß es um Präsenz und Dominanz im öffentlichen Raum geht. Die Botschaft lautet: Wenn wir wollen, legen wir auch eine Autobahn lahm.
Es ist nicht davon auszugehen, daß das Problem von alleine verschwinden wird. Zu sehr hat sich diese Praxis seit rund zwei Jahren etabliert. Wie auch die mitunter für Unbeteiligte tödlich endenden illegalen Rennen sind sie Ausdruck eines Milieus, das aggressiv seine Dominanz auf der Straße zum Ausdruck bringt.
In Essen hat die Polizei eine libanesische Hochzeitsgesellschaft wegen Raserei und rücksichtsloser Fahrweise gestoppt. pic.twitter.com/YhIFCMNFy8
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) March 29, 2019
Die Überschneidungen sind in beiden Fällen gegeben: Türkisch-arabische Fahrer rasen mit Luxuskarossen über die Straßen und gefährden sich und andere. Im Netz präsentieren sie sich in großspuriger Pose.
Problembewußtsein bei Behörden wächst
Allmählich nehmen offizielle Stellen auch die Hochzeitskorsos als Problem wahr. In Nordrhein-Westfalen befaßte sich der Landtag bereits mit der Thematik. Ähnlich wie im Fall der illegalen Rennen ist auch hier ein hartes Durchgreifen notwendig. Nun kündigt Innenminister Herbert (CDU) Reul eine härtere Gangart an.
Es bleibt zu hoffen, daß den rasenden Hochzeitsgesellschaften konsequent entgegen getreten wird, bevor es beispielsweise auf einer Autobahn zu einem schweren Unglück kommt. Was in dem Fall auf die eingesetzten Rettungskräfte zukäme, die sich um Verletzte einer solchen Gruppe kümmern müßten, berührt noch ein weiteres Feld einer gescheiterten Integrationspolitik.