Donald Trump muß wenig tun, um die Wut der Linksliberalen in den USA und auf der ganzen Welt gegen sich anzuheizen. Es genügt im Grunde schon, wenn er morgens aufsteht. Nun will der US-Präsident aber scheinbar wieder Mal einen draufsetzen. Er und seine Regierung planen offenbar, künftig nur noch zwei Geschlechter staatlich anzuerkennen.
Die Definition, welchem Geschlecht ein Mensch angehört, soll wieder allein auf den Geschlechtsorganen basieren, mit denen dieser Menschen geboren wurde. Dies ist ein enormer Affront gegen den Zeitgeist, wonach das Geschlecht vor allem ein soziales Konstrukt und demnach eine freiwählbare Option sei. So ließ der unvermeidliche „Shitstorm“, auf dem Donald Trump vermutlich inzwischen jeden Morgen nach dem Aufstehen mit einem breiten Grinsen ins Oval Office gleitet, auch nicht lange auf sich warten.
Die „Nazikeule“ hat ihren Schrecken verloren
„WontBeErased“, was so viel heißt wie, „Wir lassen uns nicht auslöschen“, hieß der Hashtag, der es prompt ganz nach oben in den Twittertrends schaffte. Damit legten die Transgender-Aktivisten ihre Empörungslatte direkt so hoch wie nur irgendwie möglich.
„Auslöschung“. Da ist er wieder: Der „Hitler mit der blonden Tolle“, zu dem die Linke Donald Trump nicht erst seit seinem Amtsantritt Tag für Tag zu machen versucht. Wie weit diese Nummer nach weit über eineinhalb Jahren Amtszeit noch zieht, ist allerdings fraglich.
Wer mit Amerikanern außerhalb der linksliberalen Blase spricht, wird festellen, daß die „Nazikeule“ in den USA mittlerweile ähnlich stumpf geworden ist wie hierzulande. Dies gilt übrigens nicht nur für eingefleischte Trump-Anhänger. Auch Amerikaner, die nicht Trump (oder überhaupt nicht) gewählt haben, ist mittlerweile aufgefallen, daß die „Nazikeule“ immer dann rausgeholt wird, wenn es darum geht, die politischen Argumente der Konservativen zu ersticken.
Trans-Rechte sind großes Thema an den Universitäten
Der Protest gegen die gesetzliche Neuregelung könnte dennoch erfolgreich sein. Die amerikanische Transgender-Lobby ist groß und mächtig. Rund 1,4 Millionen Bürger haben in den USA aktuell eine rechtliche Anerkennung ihrer „Transgender-Identität“.
An den Universitäten wird das Thema der Beseitigung einer vermeintlicher Diskriminierung dieser, nach dem eigenen Gefühl oder der aktuellen Tagesform frei gewählten, Geschlechter-Identitäten mit einer Wichtigkeit behandelt, als ginge es dabei um die Erfindung eines Heilmittels gegen Krebs.
Die Gesetzesänderung wäre ein weiterer Schritt Trump auf seinem Weg des Rückbaus der von der Obama-Regierung vorangetriebenen, linkspolitisch geprägten gesellschaftlichen Wende. Obama hatte die Definition von Geschlechteridentität im Anti-Diskriminierungsrecht erheblich ausgeweitet. Dies hat zu bizarren und schlagzeilenträchtigen Auswüchsen geführt.
Die Transgender-Lobby ist verärgert
So gewann jüngst der erste, als Mann geborene „Transgender-Athlet“, die UCI-Masters-Bahnrad-Weltmeisterschaft der Damen in Los Angeles. Die Kritik daran, auch von anderen Wettbewerbsteilnehmern wie der Drittplatzierten Jennifer Wagner, wurde gesetzeskonform als „transphob“ abgebügelt.
Ungeachtet solcher Gegenargumente fühlen sich „Transgender“ im Land der Unisex-Toiletten weiterhin im Recht und sogar noch immer benachteiligt. Bestärkt werden sie darin unter anderem von der zur Gender-Lobbyorganisation geratenen „Human Rights Watch“. Die NGO, der zu Obamas Zeiten vom Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel ein „Drehtürsystem“ und zu starke Nähe zur US-Regierung vorgeworfen wurde, sieht Transgender beispielsweise im amerikanischen Gesundheitssystem nach wie vor diskriminiert. Durch Trumps Pläne, Arbeitgebern und Versicherern „religiös begründete“ Ausnahmeregelungen zu erlauben, steige die Gefahr von Diskriminierung zudem noch an.
Es ist nicht das erste Mal, daß Trump gerade die Transgender-Lobby verärgert. Im Dezember vergangenen Jahres wies der US-Präsident die Seuchen-Präventionsbehörde CDC an, den Begriff „Transgender“ in offiziellen Dokumenten nicht mehr zu verwenden. Gescheitert war er dagegen mit seinem Vorhaben, Trangendern den Zugang zum Militärdienst zu verweigern.
Vernunft gegen Ideologie
Ob das neueste Gesetzesvorhaben Trumps gegen den starken Widerstand der Lobbyverbände, der Demokratischen Partei und der breiten Front der linksliberalen Hollywoodprominenz erfolgreich sein wird, ist höchst zweifelhaft. Der Kulturkampf zwischen naturwissenschaftlicher Vernunft und linksliberaler Gesellschafts-Ideologie dürfte aber in jedem Fall noch eine ganze Weile weitergehen.